Werden künftig mehr Vertreter der AfD zu Talkshows im deutschen Fernsehen eingeladen? Dies legt eine gemeinsame Erklärung der Gremienvorsitzenden der ARD nahe. Sie fordern, die Bandbreite an Themen und Gäste zu erweitern, um stärker auf die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger einzugehen.

Bereits Ende August waren Teile eines internen Berichts der Gremienvorsitzenden-Konferenz an die Öffentlichkeit gelangt: Damals wurde kritisiert, dass die zahlreichen ARD-Talk-Formate sich in der Regel nur durch ihre Moderatoren unterscheiden.

ARD-Programmdirektorin Christine Strobl sagte, eine Neujustierung der politischen Gesprächssendungen sei erforderlich. Besonderes Augenmerk müsse auf Meinungsvielfalt gelegt werden. Es sollte eine Themensetzung für alle Bevölkerungsgruppen angeboten werden. Zudem solle man Gesprächsformen und die Auswahl der Gäste voneinander abgrenzen.

Der Bericht impliziert damit, dass die langjährige Kritik an den Talkformaten der ARD berechtigt ist, resümiert Apollo-News. In den Sendungen werde kein ausgewogenes Meinungsbild dargestellt: Sowohl bei der Themenwahl als auch bei der Auswahl der Gäste werde Neutralität vermisst.

2022 wurden insgesamt 457 Politiker der im Bundestag vertretenen Parteien in die Politik-Talkshows eingeladen. 125 Einladungen fielen auf die Union, 129 auf die SPD, 100 auf die Grünen, 67 auf die FDP und 34 auf die Linkspartei.

Besonders die Grünen sind im Vergleich zu ihrem Stimmenanteil massiv überrepräsentiert, während Politiker der AfD praktisch nicht eingeladen wurden – im vergangenen Jahr waren AfD-Mitglieder lediglich zweimal in ARD- und ZDF-Talkshows eingeladen, was einem Anteil von nur 0,4 Prozent entspricht.

Die 3 Top-Kommentare zu "Werden künftig mehr Vertreter der AfD zu Talkshows im deutschen Fernsehen eingeladen? Dies legt zumindest eine Erklärung der ARD-Vorsitzenden nahe"
  • steedy

    Was heisst hier mehr Vertreter der AFD? Wie im Artikel erwähnt, wurden 2022 von insgesamt 457 Politikern genau zweimal AFD-Mitglieder zu ARD- und ZDF-Talkshows eingeladen. Zudem wurden sie dann von den übrigen Teilnehmern aufs Uebelste verunglimpft und ausreden liess man sie auch nicht. Ständig wurde ihnen ins Wort gefallen. Das ist Demokratie im besten Deutschland aller Zeiten.

  • freigeist

    Ich vermute, dass Talkshows erst dann das öffentliche Meinungsbild einigermaßen widerspiegeln werden, wenn dem öffentlich-rechtlichen System andernfalls wegen Nichterfüllung des Auftrags Gelder gekürzt werden. Eine andere Sprache verstehen Haltungsjournalisten nicht.

  • piet

    Da bin ich aber mal gespannt, ob wirklich mehr AfD-Politiker in die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiostudios eingeladen werden! Und, ob es dann nicht darum geht, sie ununterbrochen zu bashen, zu verhören, als Nazis abzutun, sondern wirklich herauszufinden, welche Politik sie ihren Wählern anbieten! Schön wär's!