Wie verzweifelt muss ein Bundesrat sein, dass er in der Ringier-Postille Schweizer Illustrierte ein Interview absegnet, welches als zentrale Aussage den Satz zu seinem Eheleben beinhaltet: «Wir haben nun regelmässig Date-Nights»?

Natürlich freuen wir uns mit Beat Jans, dass es zwischen ihm, dem Bundesrat, und seiner Gemahlin wieder knistert, seit er Mitglied der Landesregierung ist. Schön, dass sie ihn «regelmässig» besucht und sie gemeinsam einen schönen Abend in der Bundesstadt verbringen.

Aber müssen wir das wissen? Oder will er mit dieser Geschichte gar von seiner schlechten Performance in seinem ersten Amtsjahr ablenken?

Die Schweizerinnen und Schweizer erwarten von Jans, dass er seinen Job richtig macht und nicht bloss mit leeren Versprechen zur Asylpolitik um sich wirft oder das nationale Parlament mit falschen Aussagen zu einzelnen Vorlagen verärgert.

Stichwort Syrien: Andere Staaten wie Österreich planen bereits die Rückschaffung syrischer Asylsuchender. Bei Jans tut sich in dieser Hinsicht vorläufig nichts.

Er würde besser beim Asyldossier aufs Gaspedal zu drücken, anstatt überflüssige Interviews über sein Eheleben zu führen – nur um sich beim Publikum beliebter zu machen oder anzubiedern.