Vor ihrem Bundesparteitag heute brodelt es in der CDU: Ein offener Brief des Chefs der Jungen Union, Johannes Winkel, an Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther kritisiert Günthers Äusserungen zur Parteiausrichtung scharf.

Günther stellt den Kurs von Friedrich Merz, der zurück zu einer konservativeren Ausrichtung will, in Frage. In der FAZ sagte er unlängst, er wolle es zur Not auch mit der Linkspartei in Thüringen probieren.

Der JU-Chef schreibt dazu: «Lieber Daniel Günther, in welcher Partei bist Du Mitglied? Ich bin erstaunt und irritiert. Denn Du warst mir bisher nicht als Politiker aufgefallen, der rückwärtsgewandt denkt und im Gestern lebt», wie die Bild-Zeitung zitiert.

Weiter: «Wenn Du forderst, dass die CDU nicht nur kritisieren, sondern auch eigene Inhalte vorschlagen müsse, hast Du wohl die letzten 2,5 Jahre verpasst. Die CDU irrte vor und kurz nach der Bundestagswahl orientierungslos und inhaltlich blank in der politischen Landschaft herum. Nach diesem Tiefpunkt ist der Partei ein historischer Kurswechsel gelungen. Vor allem in der Migrationspolitik, also bei der entscheidenden Fehleinschätzung, die die CDU unter der Führung Angela Merkels gemacht, aber nie korrigiert hatte. Die CDU ist jetzt auf dem richtigen Kurs. Wir brauchen mehr Merz. Und weniger Bodo Ramelow, lieber Daniel Günther.»