«Velovorzugsroute». Die rot-grüne Zürcher Politik hat einen heissen Kandidaten für das Unwort des Jahres hervorgebracht.

Seit Montag ist die zweite dieser Schnellstrassen für Zweiräder in der selbsternannten Weltstadt installiert – quer durchs Seefeld. Dafür werden Parkplätze abgebaut, die Vortrittsregeln neu erfunden – und die Strassen bunt angepinselt.

Leidtragende sind die Gewerbetreibenden, die sich – zugunsten einer geschützten Minderheit – in ihrem Tagesgeschäft eingeschränkt sehen.

Das ist allerdings erst der Anfang. In den nächsten Monaten und Jahren sollen acht weitere Veloschnellstrassen dazukommen. Schliesslich will die Regierung die Stadt Zürich – in Sachen Velofreundlichkeit – auf dasselbe Niveau wie Kopenhagen oder Amsterdam heben. Die städtische Topografie klammert sie dabei allerdings grosszügig aus.

Absurd am neusten Luxus-Veloweg ist der Fakt, dass ausgerechnet die oberste Velolobby-Instanz Pro Velo zusammen mit der SP Rekurs eingelegt hatte. Grund: Die Fahrrad-Ideologinnen empörten sich über die Formulierung, dass diese Verkehrswege «grundsätzlich autofrei» sein müssen – dass also weiterhin gewisse Autofahrten gestattet sind.

Zwar schmetterte die Stadt sämtliche Rekurse (auch vom Gewerbe) unkompliziert ab (weshalb geht es beim Fussballstadion nicht auch so schnell?), dennoch hat die Velofraktion damit ihre wahre Absicht offenbart: Am liebsten wäre ihr eine Stadt, in der es nur Zweiräder gäbe – und überhaupt keine Autos.