Ständiges Nörgeln und Vorwürfe: Haben Sie je erlebt, dass Ihnen das geholfen hat, ein unerwünschtes Verhalten des Partners zu ändern? «Also jetzt, wo du mir die Vorwürfe an den Kopf knallst, werde ich mich sofort bessern», hat wohl noch niemand gesagt. Oder: «Was, deine Freundinnen sagen auch, das sei nicht gut? Wenn sie das sagen, nehme ich mir das zu Herzen.» Das unablässige Kritisieren von problematischem Verhalten hat nicht nur selten den gewünschten Effekt, sondern kann auch zu emotionalem Rückzug führen, begleitet von einer guten Portion Frust und Wut.
Wenn die Partnerin dazu neigt, in bestimmten Situationen passiv-aggressiv zu reagieren, oder wenn man sich wünscht, dass sie konkreter sagte, was sie möchte – genau dann funktioniert positive Verstärkung. Und was ist mit dem Partner, der immer den Abschiedskuss auslässt, wenn er zur Arbeit geht, oder der sein erstes Interesse dem Smartphone schenkt, wenn er abends nach Hause kommt, anstatt sich mit seiner besseren Hälfte zu unterhalten? Oder wenn man von dem Anblick seiner zerrissenen, pubertären Jeans, die er ständig trägt, Zustände kriegt? Was bei all diesen Problemen hilft: positive Verstärkung. Ich wünschte, ich hätte das schon früher gewusst, es hätte mir das Leben an so mancher Stelle erleichtert. Aber Weisheit kommt eben doch mit dem Alter. Und damit auch die Erkenntnis, dass ein Leckerli für den Partner oft effektiver ist als ein böser Blick.
Vielleicht sollten wir alle mehr Leckerli für gutes Benehmen bekommen.
Und wenn Ihnen jetzt der Hund einfällt, der eine Belohnung kriegt, nachdem er sich auf Kommando tot stellt oder Salti schlägt, dann liegen Sie richtig. Positive Verstärkung wird nicht nur beim Hundetraining angewendet, sondern auch in Bereichen wie Erziehung, Psychologie und sogar in der Arbeitsplatzmotivation. Es ist faszinierend, wie ähnlich sich manchmal die Prinzipien des Tiertrainings und jene der menschlichen Verhaltensmodifikation sind. Vielleicht sollten wir alle mehr Leckerli für gutes Benehmen bekommen. Man fängt mehr Fliegen mit Honig als mit Essig.
Positive reinforcement» ist ein Konzept der Verhaltenspsychologie und beinhaltet die Anwendung einer Belohnung oder eines positiven Anreizes unmittelbar nach einem erwünschten Verhalten, um dessen Auftreten zu stärken und in Zukunft zu erhöhen. Forschungsergebnisse bestätigen eindeutig, dass positive Verstärkung tatsächlich der Schlüssel ist, um gewünschtes Verhalten zu fördern und zu stärken. Egal, ob es sich um Lob oder eine materielle Belohnung handelt, Menschen tendieren dazu, etwas häufiger zu tun, wenn es etwas Tolles dafür gibt. Ein klassisches Beispiel ist die Belohnung eines Kindes mit einem kleinen Erfolgsgeschenk, nachdem es seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Motivation steigt, da eine schöne Konsequenz winkt.
Aber auch in Paarbeziehungen funktioniert das Lob- und Belohnungsprinzip hervorragend, um bestimmte Verhalten zu fördern. Wenn ein Mann sich beispielsweise von seiner Partnerin wünscht, dass sie nach einem langen Arbeitstag das Abendessen zubereitet, kann er ihr dafür danken und erklären, wie grossartig er das immer findet. Durch das positive Feedback fühlt sie sich (in der Mehrheit, jedenfalls) motiviert, das auch künftig zu tun. Man sollte es einfach nicht übertreiben. Denn wie mein Opa immer zu sagen pflegte: «Zu viel Lob verdirbt den Brei – der wird dann nicht nur zu salzig, sondern auch ziemlich aufgebläht.»
Gleichzeitig kann positive Verstärkung auch dazu dienen, problematische Verhaltensweisen zu ändern, und zwar auf eine respektvolle Weise. Sie werden überrascht sein, welchen positiven Wandel selbst ein simples Lob bewirken kann – oder mehrere, falls die Leitung bei besagter Person etwas länger ist und es mehr braucht, bis die Botschaft durchkommt. Anstatt sich darauf zu versteifen, was der Partner falsch macht – «Warum ignorierst du mich, wenn du nach Hause kommst?» –, ist die effektivere Art: «Weisst du, was ich schön finde? Wenn wir uns über unseren Tag unterhalten, sobald du nach Hause kommst.» Oder wenn er regelmässig den Abschiedskuss vergisst, kann man ihm subtil nahelegen, wie sehr man kleine Aufmerksamkeiten schätzt. «Den kleinen Kuss gestern fand ich süss.» Wenn er mal eine coole Hose trägt: «Du siehst heute aber knackig aus.» Viel Erfolg!
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Im ersten Ehejahr strebt ein Mann die Vorherrschaft an. Im zweiten kämpft er um die Gleichberechtigung. Ab dem dritten ringt er um die nackte Existenz. (George Bernard Shaw)
Verhaltenstherapie? Ja sicher ist loben besser als nörgeln und meckern. Allerdings wird sich auch das Loben mit der Zeit abnutzen. Wenn die "neuen" Verhaltensweisen dann nicht gefestigt sind, rutscht alles wieder ins Alte zurück. Na und? Ich weiss auch nicht, warum Frauen ständig herumnörgeln müssen. Herum-Loben ist zwar etwas besser, aber eben durchschaubar. Am Besten, die Frau (oder der Mann) arbeiten an der eigenen Toleranz und hören einfach auf zu nörgeln.
Ändern kann und wird sich der Mensch schlussendlich nur selber wenn er es für nötig erachtet. Ist das Verhalten des anders für das Gegenüber nicht vereinbar, sollte er sich trennen. So einfach.
Hätte ich mit Erich nicht täglich geschimpft, wäre er niemals Staatsratsvorsitzender geworden.
Ein junges Paar lernt sich kennen. Er hofft, sie ändere sich nie, sie ändert sich aber. Sie denkt, er wird sich schon noch ändern. Er aber ändert sich nicht!
Man sollte nicht immer ,,ich,, denken.
„Du lässt mich sein, so wie ich bin,
mich zurecht zu biegen, hätte keinen Sinn“ …..
Dieser Songtext von Helene Fischer sagt alles. Nach diesem Motto leben wir glücklich seit 24 Jahren zusammen!
PS. Und wir sind wahrlich nicht „fehlerfrei“.
Der beste Ehespruch.Die Ehe ist keine Besserungsanstalt.-- Ergo: Aus einem Trottel/in macht mansie keinen süßen Herzallerliebste-n.
Sagt die Mutter zur Tochter: "Die Ehe ist ein ständiges Geben und Nehmen. Wenn er es dir nicht gibt, dann nimm es dir."
Man sollte beide Geschlechter die Menschen-Männchen wie Menschen-Weibchen mit Hundegutzi erziehen und nach dem „gut gemacht“ ein feines Leckerli nicht vergessen mit den Worten „feiner/braver“ Hundi! Und danach ab an die Leine🦮🐕🦺 da ja fast überall schon Leinenpflicht herrscht!🙄
Der Mann soll also seine Partnerin animieren, sich angemessen mit ihm zu arrangieren ? Der Mann als Leistungsträger, der sich sogar die Zuneigung seiner Partnerin unentwegt zu erarbeiten hat. Genau so habe ich die Zeichen der Zeit gedeutet. Eine Frau braucht der Mann nur, solange er an sie denkt, erkannte Napoleon.
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Liebe Frau Wernli,
Aus welcher Motivation des/r Partners/Partnerin heraus möchten Sie gerne eine Aufmerksamkeit erhalten? Weil er/ sie danach dafür belohnt wird? Wie vermeiden Sie, dass Sie ihn dann nicht mehr ernst nehmen können, weil er sich verhält wie ein abgerichtetes Tier?
Waffen, überall Waffen. Im Sprech, in Printmedien, in Bloggs, im TV. Überall Waffen. Wenn die tägliche Kriegs- Propaganda zum kognitiven Test wird.
Erst Jemandem, dem bewusst ist, wer er ist, kann eine Partnerschaft mit jemandem gelingen, dem auch bewusst ist, wer er ist. Alles andere sind Hormone und Glück. Wir müssen uns nicht verändern, um zu gefallen wir dürfen gefallen weil wir so sind wie wir sind. Authentizität ist das einfachere Leben.
Beziehungen müssen immer wieder neu erfunden werden. In jeder Hinsicht. Also etwas mehr Bewegung ins Liebesleben und eine grosse Portion Empathie. Und schon sieht das Zusammensein ganz anders aus.
1999 besuchten mein Partner und ich ein Seminar von Guy Bodenmann. Das war zum Schreien lustig! Es ging um „aktives Zuhören“. Dabei sollte man den Satz vom Partner zuerst mal wiederholen = deine Aussage ist angekommen. Aber mein Partner spielte das Spielchen nicht mit: „Ich bin doch nicht blöd!“ Am Ende war der Psychologe fix und fertig mit den Nerven. Und ich sass mit versteinertem Gesicht da, weil ich nicht laut lachen durfte. Sorry, bei uns klappt es nicht mit Psycho-Tricks. 🤣😅
Ein junges Paar lernt sich kennen. Er hofft, sie ändere sich nie, sie ändert sich aber. Sie denkt, er wird sich schon noch ändern. Er aber ändert sich nicht!
Im ersten Ehejahr strebt ein Mann die Vorherrschaft an. Im zweiten kämpft er um die Gleichberechtigung. Ab dem dritten ringt er um die nackte Existenz. (George Bernard Shaw)
Der Spruch geht auch anders herum.
Ist etwa SHAW, der Hagestolz zitiert?
Ändern kann und wird sich der Mensch schlussendlich nur selber wenn er es für nötig erachtet. Ist das Verhalten des anders für das Gegenüber nicht vereinbar, sollte er sich trennen. So einfach.
Hätte ich mit Erich nicht täglich geschimpft, wäre er niemals Staatsratsvorsitzender geworden.
@margot.h. Danke für ihren Spassbeitrag. Sie müssen wohl eine sehr robuste Natur sein wenn ich an Erich's Stimme erinnere. Meinen Senf dazu.
Verhaltenstherapie? Ja sicher ist loben besser als nörgeln und meckern. Allerdings wird sich auch das Loben mit der Zeit abnutzen. Wenn die "neuen" Verhaltensweisen dann nicht gefestigt sind, rutscht alles wieder ins Alte zurück. Na und? Ich weiss auch nicht, warum Frauen ständig herumnörgeln müssen. Herum-Loben ist zwar etwas besser, aber eben durchschaubar. Am Besten, die Frau (oder der Mann) arbeiten an der eigenen Toleranz und hören einfach auf zu nörgeln.
Loben, nörgeln. Sehr entscheidend ist die eigene Frustrationstoleranz, die, wenn überfordert leicht zur "Entgleisung" führen kann. Das Gegenüber wird in der Abfolge davon ebenfalls frustriert, mit all den unerwünschten Spielrunden. Somit schützt ein dickes Fell oft vor zwischenmenschlicher Kälte. Einfach ist es nicht, die Balance zwischen eigenem Bedürfnis, Projektion und echter Empathie zu finden. Dazu braucht es persönliche Reife. Leider kein Thema bei der Aus-(nicht)bildung.
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Man sollte nicht immer ,,ich,, denken.
„Du lässt mich sein, so wie ich bin, mich zurecht zu biegen, hätte keinen Sinn“ ….. Dieser Songtext von Helene Fischer sagt alles. Nach diesem Motto leben wir glücklich seit 24 Jahren zusammen! PS. Und wir sind wahrlich nicht „fehlerfrei“.
Der beste Ehespruch.Die Ehe ist keine Besserungsanstalt.-- Ergo: Aus einem Trottel/in macht mansie keinen süßen Herzallerliebste-n.