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Dahin die Reste deutscher Vergangenheit.
Bild: Illustration: Wieslaw Smetek

Kaliningrad vereinnahmt ihn mit Stolz

Kant ist jetzt Russe

Die Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag zeigen alle Widersprüche zwischen Deutschland und Russland auf. In seiner Geburtsstadt Kaliningrad vereinahmt man ihn mit Stolz.

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26.04.2024
Kaliningrad Was die Vermarktung Kants angeht, ist die Stadtbehörde Kaliningrads von keiner westlichen Marketing-Agentur zu schlagen. Aus Bars mit Allerweltsnamen wurden Kant-Bars, Händler verkaufen allerorten T-Shirts mit «Yes, we Kant ...
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23 Kommentare zu “Kant ist jetzt Russe”

  • per aspera ad astra sagt:

    Kaiser Justinian schloss vor 1500 Jahren die Platonische Akademie in Athen und ersetzte so die Philosophie und damit das Wissen und das Streben danach durch Glauben an einen Gott. Gleiches geschieht beim "Klimaschutz". Und Seneca schrieb in den Briefen an Lucillus das der Kyniker Demetrios gesagt habe "Die Reden der Unverständigen sind wie Winde, die den Eingeweiden entfahren - was stört es mich wenn die Narren oben oder unten sprechen?". Kant wäre entsetzt wie wenig Aufklärung bewirkt hat

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  • thuringosachse sagt:

    „In seiner Geburtsstadt Kaliningrad vereinahmt man ihn mit Stolz.“
    Abgesehen vom kleinen Rechtschreibfehler: Soviel Geschichtsvergessenheit hätte ich der „Weltwoche“ nicht zugetraut - auch wenn im Text später noch klargestellt wird, wie die Stadt einmal wirklich hieß! Gerade in der Zusammenfassung eines Textes sollte so ein Fehler nicht unterlaufen - denn es gibt Leser, die begnügen sich (aus Zeitgründen) mit der kurzen Inhaltsangabe; was darin Falsches steht, bleibt bei ihnen mitunter „hängen“!

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  • Kant? ein Jubiläum halt, wo der berühmte Kant gefeiert wird. Kritik an dieser Ikone eines seltsamen Dogmatismus in der Erkenntnis-Teorie oder gar Diskussionen über seine Philosophie kommt den Protagonisten des Kant-Kultes nicht in den Sinn. Wenn die Russen ihn haben wollen, aber bitte sehr.

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  • Rudolf Spieser sagt:

    Details vergangener Kulturgeschichte:
    Jahre nachdem die Wehrmächtler Leo Tolstoi's letzte Heimstatt Jasnaja Poljana verwüstet und in einen Soldateska-Abtritt verwandelt hatten, legten die Besatzer Wien's Blumen auf Johann Strauss'es Grab.
    (Zeitzeuge Ehrenburg in Menschen, Jahre, Leben)

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  • oha sagt:

    Wen wundert's, dass Kants Geburtstag (22.4.) (schamvoll) übergangen wurde? Fiel er doch mit so rechtsextremistischen Sprüchen wie "Bediene dich deines Verstandes" auf. Und seine Aufforderung, "die selbstverschuldete Unmündigkeit" umgehend zu verlassen, weist ihn als frühen Populisten und AfD-Vorläufer auf. Dass Putin ihn als "Russen" vereinnahmt, ist keine kulturelle Aneignung, sondern hinnehmbar, da der Westen die Aufklärung längst ausgebürgert und durch den Kulturmarxismus ersetzt hat.

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  • mariowolf sagt:

    Sapere aude. Russland steht Kant seinem Rationalismus näher als der Westen, der Ideologien und Aberglauben, nachhängt. Zeigte sich auch am Desinteresse der Deutschen, am Kant Kongress vom 22. bis 24.4. in Kaliningrad.
    Sollte Deutschland ihr Erbe, Kant und Königsberg, von Bedeutung sein, hätten sie es mit ihrer Teilnahme am Kongress demonstrieren können.

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  • jaroslav.vokoun sagt:

    Wenn man hier schon streitet, ob deutsche oder russische Stadt: Die Stadt wurde zur Ehre des tschechischen Königs gegründet, der in der Nähe die heidnischen Ostpreussen geschlagen hat. Sieh Wikipedia: "An einer exponierten Stelle am Pregel errichtete der Orden eine Burg namens Conigsberg zu Ehren des prominentesten Heerführers, des Königs Ottokar II. Přemysl von Böhmen." In der Nähe vom späteren Königsberg erlitt übrigens der tschechische Nationalheilige Vojtěch/Adalbert den Märtyrertod.

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  • bernhardt sagt:

    Kant wurde in Königsberg geboren. Nicht in Kaliningrad.

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    • Nein sagt:

      Und Paris hiess mal Lutetia!
      Ihr Deutschen habt mit den Ostgebieten bezahlt, für Millionen an gemordeten Russen, Polen und selbst an eigenen Landsleuten.
      Anscheindend war M. Gorbatschow willens, Kaliningrad/Königsberg an die BRD zurück zu geben, aber Eure heutigen Politiker und die NATO lassen jeden vernünftigen Menschen danken, dass dies nicht realisiert wurde.
      Ich bin sicher, Kant würde heute Russland unterstützen, die heutige BRD verdient, wie die restliche EU, nur noch die Peitsche.

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      • dave sagt:

        Stalin hat sich nicht nur an Deutschland, sondern auch an Polen monströs gerächt. Er stahl riesige Gebiete: Ostpreussen, Ostpolen, Gebiete in Südosteuropa, liess in Ostdeutschland alles demontieren, was verwertbar war, unterwarf Osteuropa über 40 Jahre lang und beutete dort die Wirtschaft aus…und jetzt feiern die Okkupanten den deutschen Philosophen mit seinem kategorischen Imperativ, den sie selbst fortlaufend mit Füssen treten. Putin hat von Kant aber auch nichts verstanden…wie auch!

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  • Ottfried Wallau sagt:

    Nun, wenn Deutschland sich schon abschafft, warum sollte dann Russland nicht den Königsberger Philosophen weiter in Ehren halten. - Der woke Zeitgeist und die neue Gender-*-Ideologie werden Immanuel Kant wohl auch nicht für D*Land retten wollen. - „Kulturstaatsministerin“ Claudia Roth ist ja auch gerade dabei, sogar die Erinnerung an das historische Ostdeutschland (inkl. der Großstadt Königsberg in Ostpreußen) abzuschaffen.

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  • claude modest sagt:

    Mit dem Wort Kant im englischen würde ich vorsichtig umgehen, das kann zu Irritationen führen

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  • Jürgen Otto sagt:

    Russland gehört zu Europa. Dies hat schon der des Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Maximilian I. gewusst (um 1500). Es handelt sich also dabei um keine kulturelle Vereinnahmung.
    Im übrigen wurde aus dem Privatspesenkonto des amtierenden Präsidenten das Geburtshaus von Kant zum Jubiläumsjahr renoviert. Ostpreussen lmit Kaliningrad/Königsberg liegt näher zu St Petersburg als zu Berlin.

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  • Lupenrein sagt:

    Interviews mit Kant , Goethe und Schiller zur jetzigen Lage in Deutschland .....
    im Mainstream ? Nee , Lieber in der Weltwoche .
    Bei den alten Griechen soll es solche Gespräche mit Verstorbenen gegeben haben .

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  • freigeist sagt:

    Da es von deutschen Universitätsleitungen nicht besonders gern gesehen wird wenn Mitarbeiter zu den Kant Feierlichkeiten nach Königsberg reisen, haben es die Russen sehr leicht Kant alleine zu würdigen. Dass der grosse Ostpreuße in deutscher Sprache geschrieben hat, interessiert dabei nicht, denn in das böse Putin Reich reist man nicht einmal zum 300. Geburtstag.

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    • mariowolf sagt:

      Die Obrigkeit der Deutschen Volksrepublik ist nicht fähig so weit zu denken, die Teilnahme an der Kant Konferenz in Königsberg/Kalinigrad, wäre eine Möglichkeit zu zeigen, wie wichtig die Kontinuität, die Tradition, ist. Unabhängig vom aktuellen Siedlungsgebiet.

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    • dave sagt:

      Richtig…Kant würde sich im Grabe umdrehen, was der Raubstaat Russland aus Königsberg gemacht hat…von Kants geistiges Erbe - eine „Philosophie der Freiheit…des Geistes“ ist Russlands Putin Lichtjahre entfernt. Die sogenannten Kant-Feierlichkeiten sind eine propagandistische Vereinnahmung eines Leuchtsterns der deutschen Philosophie…Kant hat die Autorität von Staat und Religion in ihre Schranken gewiesen…unter Putins Diktatur würde er heute im Straflager in Sibirien sitzen. Verrückt!

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  • drtoni sagt:

    Russland gedenkt Kant, weil er dort verehrt wird. Im übrigen hat Russland genug bedeutende Werke der Geistkultur, bei Kantverehrung von einer Aneignung zu sprechen ist nicht angebracht .

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  • Peter L. sagt:

    Gestern war Kant ein Deutscher. Heute ist er im Bildungsniveau eindeutig ein Russe. Jetzt werden die Linken sagen: "Kant ist ein Rassist und Ewiggestriger."
    Würde Kant heute leben, wer wäre er gern?

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  • hartmut sternenhoeh sagt:

    Wenn wir Kant den Russen "zur Vermarktung" überlassen, sind wir selbst daran schuld. Wo ist das staatliche Kant-Jahr. Ich möchte fast annehmen, in der DDR hätte es eins gegeben; ähnlich wie das Luther-Jahr oder das Bach-Händel-Schütz-Jahr. Für solche Vorhaben war aber ein Mindestniveau an Allgemeinbildung in der Bevölkerung und auch in der Regierung erforderlich.

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  • jazzisback sagt:

    Da spricht ein leicht beleidigter Deutscher, der es nicht lassen kann eine kleine Giftpille in sein Geschreibe hinein zu verarbeiten.

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  • aldo.reibke sagt:

    Warum trennen was im Laufe der Geschichte so viele Gesuchter hatte. Als Kant 70 wurde, war er Untertan Katarina d.G., vorher Preusse. Ist es weggegangen? Nein. Er brauchte seinen Verstand, nicht eine Nationalität.

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  • Käsesemmel sagt:

    Guter Beitrag. Russland steht heute in der immer verrückter werdenden Welt westlicher und hoch emotionaler Wokeness tatsächlich noch für Vernunft und Rationalität. Es ist zu befürchten, dass wir im Gegensatz zu den nachhaltig und klug analysierenden Russen kurz vor einem erneuten, zivilisatorischen und kulturellen Zusammenbruch stehen.

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