Für seinen Besuch Serbiens hat sich der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping ein besonderes Datum ausgesucht: Den 25. Jahrestag der Bombardierung von Pekings Botschaft in Belgrad durch die Nato. Im Rahmen des Kosovo-Krieges hatten westliche Bomberstaffeln am 7. Mai 1999 Ziele in der serbischen Hauptstadt angeflogen und dabei die Botschaft getroffen. Drei chinesische Journalisten starben.

Wie Janka Oertel vom European Council on Foreign Relations dem Magazin Politico erklärte, will Xi mit diesem Besuch «die Heuchelei der USA und den ausufernden Zugriff der Nato» blossstellen. China kritisiert, dass sich der Westen – zumal vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges – immer wieder auf seine Werte berufe, die er im Bedarfsfalle jedoch selbst verletze.

Xis Visite ist Teil einer Europareise, die ihn zuerst nach Paris führte. Dort traf er den französischen Staatschef Emmanuel Macron und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Xi reist ausserdem nach Ungarn, wo er an der Grundsteinlegung für ein chinesisches E-Auto-Werk teilnehmen wird.