Apagones, Stromausfälle, sind seit vielen Jahren trauriger Alltag auf der letzten Insel des real existierenden Surrealismus. Aber einen totalen, landesweiten Stromausfall wie vergangenen Freitag gab es noch nie.

Sie straften das dumme Gequatsche des Regimes Lügen, dass man intensiv an Notmassnahmen zur Bewältigung der Stromkrise arbeite, und nächstes Jahr werde alles ganz bestimmt besser.

Es ist eine Insel in Agonie. Die Lebensmittelversorgung – teilweise zusammengebrochen. Wasserversorgung – teilweise zusammengebrochen. Schulen – geschlossen. Medizinische Versorgung – teilweise zusammengebrochen. Öffentlicher Verkehr – weitgehend zusammengebrochen. Infrastruktur – verlottert. Wertschöpfung und Produktivität – weitgehend zusammengebrochen.

Was es überreichlich gibt, sind revolutionäre Phrasen und Durchhalteparolen, an die wohl nicht einmal der farblose Präsident Miguel Díaz-Canel selbst glaubt. Während die Bevölkerung mindestens unter Mangelernährung leidet, quillt ihm, wie den meisten Repräsentanten des Regimes, der Bauch über den Hosenbund.

Aber noch schlimmer als die verlogene Korruptheit des Regimes ist die völlige Perspektivlosigkeit. Seit der letzte Sugardaddy Venezuela selbst gröbste wirtschaftliche Schwierigkeiten hat, gibt es niemanden, der die Unfähigkeit der allein herrschenden Kommunistischen Partei mit milden Gaben überdeckt.

Die kubanischen Hunger- und Überlebenskünstler kommen langsam an den Rand ihrer Leidensfähigkeit. Aber Aufstände wird es nicht geben, das Repressionssystem funktioniert immer noch leidlich gut.

Also sehen alle, die nicht zu alt oder zu deprimiert sind, nur noch einen Ausweg: Nix wie weg. Die Bevölkerung hat von 2021 bis 2023 um eine Million Menschen abgenommen. Der Letzte muss nicht mal mehr das Licht ausmachen.