Die Tränen der Annalena Baerbock. Sind nun grosses Thema in den Leitmedien.

Laut Berichten hat die deutsche Bundesaussenministerin bei ihrem Besuch in Israel mit den Tränen gekämpft. Am Sonntagabend, beim Gespräch mit Anne Will, habe sie es wieder getan. Dort im Zusammenhang mit dem Schicksal von Opfern der Hamas.

Nun also entdeckt die Grünen-Politikerin ihre rührselige Seite und produziert damit Schlagzeilen, die man eher in Boulevardblättern wie Frau im Spiegel und Goldenes Blatt vermuten würde. Dass angesichts des brutalen Terrorangriffs der radikalislamischen Hamas auch Politiker angefasst sind, ist nur verständlich. Und sei Baerbock zugestanden. Andererseits sollte ihr die fatale Aussenwirkung bewusst sein.

Ohnehin steht sie erneut, um es charmant zu sagen, nicht gerade in Topform da: Ihr aktuelles Krisenmanagement ist katastrophal. Das Auswärtige Amt organisierte die Evakuierungsflüge schleppend und lehnte die schnellere und sichere militärische Unterstützung ab. Der medial geebnete Weg in die Schmonzette ist also definitiv der falsche und sollte nicht als Manöver zur Ablenkung vom eigenen Versagen missbraucht werden.

Anders gesagt: Betroffenheit ersetzt keine professionelle Aussenpolitik. Die aber wird mindestens seit 8. Dezember 2021, dem Amtsantritt Baerbocks, dringend gesucht. Auch um jetzt der eiskalten Hamas gewachsen zu sein. Man denke unter anderem an die deutschen Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden und zu denen die Bundesregierung immer noch keinen Kontakt hat.

Zu Recht mahnte Will-Talkgast Michael Wolffsohn nach Baerbocks gefühlsduseligem Auftritt an, es hätte ihr entschieden an Selbstkritik gefehlt. Schliesslich sei «diese Brutalität auch von uns finanziert worden». Dass auch deutsche Steuermillionen den Terror ermöglicht haben, ist tatsächlich derart bitter, dass man darüber ebenso weinen könnte.

Hier aber bleiben Baerbocks Augen trocken. Auch mit den Konsequenzen tut sie sich schwer.

Brandmauern werden zwar mit Vehemenz gegen die AfD errichtet, aber erstaunlicherweise nicht gegen islamistische Terroristen und deren Unterstützer.