Trotz offener Haftbefehle befinden sich in Berlin 116 verurteilte Mörder und Totschläger auf freiem Fuss, wie die Bild berichtet.

Anfang Juli 2024 waren in Berlin insgesamt 8581 Haftbefehle offen – ein Anstieg von fast 1000 im Vergleich zum Vorjahr. Gesamthaft wurden bis Juli 2024 allein in Berlin bereits 12.925 Haftbefehle gegen Verurteilte ausgestellt, was einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Zusätzlich wurden in diesem Jahr 2691 U-Haft-Befehle erlassen, 157 mehr als im Jahr 2023. Von den Tatverdächtigen befinden sich jedoch 1767 in Freiheit, darunter 57 Mörder, 106 Räuber und 26 Vergewaltiger.

Einige Beispiele von Verbrechern, die trotz bestehender Haftbefehle weiterhin auf freiem Fuss sind: ein drogenabhängiger Täter, der einen älteren Mann auf die U-Bahn-Gleise gestossen hat; ein Mann, der sowohl seine Schwester als auch den Besitzer eines Massagesalons erschossen hat, und Ibrahim Karadag, der im Zusammenhang mit dem Wettbüromord von 2014 gesucht wird.

Ein weiteres drängendes Problem sind die vollen Gefängnisse. Linken-Rechtsexperte Sebastian Schlüsselburg übt zudem scharfe Kritik an den 243 Ersatz-Freiheitsstrafen, bei denen Personen, die lediglich eine Geldstrafe nicht bezahlt haben, im Gefängnis sitzen. Währenddessen bleiben Schwerkriminelle, die hinter Gittern sein sollten, auf freiem Fuss.