Ungarn will jedem Migranten das Ticket nach Brüssel bezahlen. Damit reagiert die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán auf die 200-Millionen-Euro-Strafe des Europäischen Gerichtshofs (EuGH).

Gergely Gulyás, Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orbán, verkündete gestern in Budapest, dass Ungarn bereit sei, Migranten und Asylbewerbern den Transport zum EU-Hauptquartier zu finanzieren, falls man dort weiter auf Einhaltung der EU-Asylregeln drängt. «Brüssel will uns zwingen, Migranten um jeden Preis hereinzulassen», sagte Gulyás.

Seit 2015 verfolgt die ungarische Regierung eine strikte Asylpolitik, einschliesslich der Errichtung von Stacheldrahtzäunen und Transitzonen, in denen die Flüchtlinge festgehalten werden, schreibt die Welt. Die EU-Kommission von Chefin Ursula von der Leyen hatte Ungarn wegen der harten Asylpolitik verklagt, da beispielsweise Asylanträge nur in ungarischen Botschaften im Ausland gestellt werden können.