In Zürich geht man zum Lachen in den Keller – und zum Festen künftig in den Aargau. Mit ihrer Schwemme von Auflagen und bürokratischen Sachzwängen hat die politische Linke das beliebteste Volksfest der Schweiz, das Züri-Fäscht, versenkt.

Und am Sonntag erhält das rot-grüne Lager weiteren Auftrieb. Mit Tiana Angelina Moser gewinnt die Kandidatin der GLP das Rennen um den zweiten Ständeratssitz (neben Daniel Jositsch) – und nicht SVP-Mann Gregor Rutz, der im ersten Wahlgang noch rund 50.000 Stimmen mehr gewonnen hatte als Moser.

Das Verdikt ist das Resultat des Schulterschlusses der Mitte-links-Parteien. Während diese geschlossen für Moser einstanden, zeigten sich auf bürgerlicher Seite Risse. Die Mitte beschloss Stimmfreigabe, das taten auch die FDP-Frauen, während die Frauen der Mitte eine Empfehlung für Moser abgaben.

Was dies für Zürich bedeuten könnte, umschrieb Rutz in einem Video, das vor dem Abstimmungswochenende kursierte – in dem er pointiert Stellung zur Neuausrichtung des Züri-Fäscht nahm. Rutz: «Anstatt die beliebte Patrouille Suisse wird künftig ein Corso mit 2000 Velos den Anlass eröffnen. Und während das Feuerwerk abgeschafft wird, können die Besucher künftig Bäume umarmen und ihre Kinder aufs Limmatquai kleben.»

Die Worte von Rutz sind nicht frei von Zynismus, doch sie bringen etwas auf den Punkt, das sich durch die Wahl Mosers weiter akzentuiert: Die selbsternannte Weltstadt an der Limmat  ist auf dem Weg zur «Öko-City» – und zu einem Hort der Bürokratie und des rot-grünen Spiessertums.