Nachdem die Volksrepublik China einen Dialog zwischen den verfeindeten Saudis und Iranern eingeleitet hat, bietet sie sich im Mittleren Osten in einem zweiten Krisenherd als Vermittlerin an: im israelisch-palästinensischen Konflikt.
China wittert eine Chance, seinen Einfluss im Nahen Osten auszudehnen und ins Vakuum vorzustossen, das die USA in der Region hinterlassen haben. Zudem ist Russland derzeit mit der Ukraine beschäftigt, so dass China freie Bahn hat.
Im israelisch-palästinensischen Konflikt will sich China für eine Zwei-Staaten-Lösung einsetzen. Das haben in den vergangenen Jahrzehnten schon etliche Politiker versucht – und sind immer wieder grandios gescheitert.
Ob China mehr Erfolg haben wird, ist aus mehreren Gründen fraglich: Israels Regierung wird von Hardlinern dominiert, die nichts von einem Staat Palästina wissen wollen. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), die vor fast dreissig Jahren im Rahmen der Osloer Abkommen als Übergangsverwaltung eingerichtet wurde, um die Palästinenser in die Eigenstaatlichkeit zu führen, ist am Ende. Die vom 87-jährigen Mahmud Abbas geleitete Behörde ist als letztes Überbleibsel eines gestorbenen Friedensprozesses bedeutungslos geworden. Undemokratisch, ineffektiv und von Korruption geprägt, verliert sie den Kontakt zu den Palästinensern.
China hat deshalb wohl keine grossen Chancen, den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern wieder anzustossen. Zumal Peking in Sachen Zwei-Staaten-Lösung nicht gerade ein leuchtendes Vorbild ist.
Bei der Taiwan-Frage hält die Volksrepublik eisern am «Ein-China-Prinzip» fest.
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Wer eine Versöhnung der sunnitischen mit der schiitischen Führungsmacht hinkriegt, dem ist alles zuzutrauen.
Liebe deutsche Nachbarn. Das ganze ist eben etwas komplexer als Fussball. Warum ganz, ganz viele Landsleute sich durch Interessen ferne auszeichnen.
Die VR China drängt in die durch den Westen freigewordene Rolle eines globalen Vermittlers.
Der Erfolg eines Friedensstifters kommt auf seine Möglichkeiten an.
Kann er …
► Druck auf beide Konfliktparteien ausüben
► oder vorteilhafte Perspektiven für beide aufzeichnen
Im Falle Saudi-Arabien / Iran sind andere Perspektiven auf Basis gegenseitiger Akzeptanz besser als der Zwist. Im Falle Israel hindert der missionarische Impetus, den Besitz des historischen Israel wieder herzustellen, was die ganze Zeit über scheibchenweise vorangetrieben wurde.
"Zumal Peking in Sachen Zwei-Staaten-Lösung nicht gerade ein leuchtendes Vorbild ist." - - - Falt ist: Es gibt nur eine chinesische Nation. Somit ist und bleibt das eine innerchinesische Angelegenheit. Israelis und Palästinenser - das sind aber zwei Nationen. Ich denke, das ist ein kleiner Unterschied.
Xi Jinping hat sich zum Ziel gesetzt, die führende Rolle in der Welt zu übernehmen. Dies wird ihm durch die zunehmende Bedeutungslosigkeit des "dekadenten" Westen erleichtert. Es geligt ihm auch, indem er als Friedensschaffer auftritt. Zuerst die Annäherung zwichen dem Iran und Saudi Arabien und nun zwischen Israel und den Palästinensern.
Wenn eine solche führende Rolle die Beendigung verhärteter Konflikte begünstigen will und kann,
dann von mir aus gerne ... das ist die politische Gestalt eines weltwirtschaftlichen, gesunden Geschäftsinteresses. Es geht um möglichst sichere politische Verhältnisse links und rechts der Neuen Seidenstraße. Chinesiche und alle anderen Händler können mit Gefechtsfeuer nichts anfangen. (Un)wertewestliche Räuber leben davon.