Das Bild des hässlichen Deutschen gibt es schon lange.

Einst trug er einen gezwirbelten Schnurrbart und hiess Wilhelm II. Heute trägt er einen gepflegten Einwochenbart und heisst Michael Roth.

Natürlich ist der SPD-Aussenpolitiker ein kleineres Kaliber als der Kaiser. Aber er fügt sich nahtlos ein in die unheilvolle Tradition deutscher Besserwisser, die anderen vorschreiben, was sie zu tun haben.

Mit kaum zu übertreffender Arroganz hat Roth Ankara gewarnt, der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) beizutreten. Ihr gehören China, Russland, Indien, Pakistan und zentralasiatische Staaten an. Die Türkei ist bislang Dialogpartner.

Schon komisch. Im Fall der Ukraine hat derselbe Roth deren Recht verteidigt, selbst zu entscheiden, ob sie der Nato beitreten will.

Bei ihm gesellt sich aber zu doppelten Standards aussenpolitische Dummheit. Roth meint, dass der türkische Staatschef Erdogan den SCO-Beitritt nur deshalb plane, weil ihm das innenpolitisch bei den Wählern nütze.

Und freche Vorschriften aus dem ungeliebten Deutschland schaden ihm bei den Türken?