Die Sache ist erledigt. Markus Söder belässt Hubert Aiwanger im Amt. Haken dahinter. Und weiter.

Doch mit der deutschen Medienmeute ist das nicht zu machen. Man hat sich am bayerischen Vizeministerpräsidenten wie ein Rottweiler festgebissen und will ihn politisch bluten sehen. Dass der das skandalumwitterte Flugblatt überhaupt nicht geschrieben haben soll, sondern dessen Bruder, wird schlicht ignoriert. Dass er sich trotzdem entschuldigt hat, gilt nicht; wäre ja noch schöner.

Damit schlägt erneut die links-grüne Neigung durch, allen Realitäten zum Trotz recht haben zu wollen. Auch die FAZ mischt mit und rät zum Misstrauen: «Warum wir ihm nicht glauben müssen.»

Man biegt sich alles so zurecht, wie es dem eigenen Weltbild entspricht. Und darin ist Aiwanger, quasi als Nachfolger von Till Lindemann, ein böser, widerwärtiger Bube. Jeder, der das bestätigen kann, wird vor ein Mikrofon gezerrt; in den Redaktionen schreibt man sich deshalb die Finger wund und fahndet nun nicht mehr nach Groupies und Gewaltsex, sondern nach Hakenkreuzen und Hitlerbärtchen.

Der Journalismus erlebt sein nächstes Waterloo. Allein: Die von Fanatismus getriebenen Akteure scheinen davon nichts zu bemerken. Es wird immer kleinkarierter, immer lächerlicher. Vielleicht sucht man bereits nach einer Hebamme, die bezeugen kann, dass der frischgeborene «Hubsi» den Hitlergruss gezeigt hat.

Für all diese hanebüchenen Storys mag sich Netflix interessieren, aber für die allermeisten Bundesbürger dürften diese kaum von Belang sein. Inflation, hohe Energiepreise, das treibt viele um. Doch der polit-mediale Komplex sitzt in seinem Elfenbeinturm längst hinter Panzerglas.

Die an Ignoranz nicht zu überbietende Berichterstattung ist für die Deutschen, bairisch gesagt, «a saubere Watschn».