In der Läuferszene ist die Verwunderung gross. Den Baldeggerseelauf über zehn Meilen gewann am Sonntag bei den Männern Mekonen Tefera mit einer Zeit von 53:49 Minuten. Bei der online publizierten Rangliste prangt neben seinem Namen das Schweizer Wappen. Allerdings in rechteckiger Form und damit so falsch wie die angebliche Staatsbürgerschaft des Siegers Mekonen Tefera.

In Wahrheit ist Tefera äthiopischer Staatsbürger (ohne Papiere), der sich seit gut zehn Jahren in der Schweiz aufhält. Sein Asylgesuch ist indessen schon vor neun Jahren gescheitert. Und die Ablehnung gilt bis heute – trotz aufwendigem Gang durch so ziemlich sämtliche Instanzen. Kurz: Der Läufer Mekonen Tefera hätte unser Land längst verlassen müssen.

Er hat beispielsweise die eingenommenen Preisgelder den Behörden vorsätzlich verschwiegen. Im Sommer 2020 stellte die Polizei seinen Rucksack sicher. Inhalt: rund 50.000 Franken. Das Berner Obergericht belegte ihn deswegen mit Landesverweis.

Bereits im Mai 2015 hat das Bundesverwaltungsgericht den Wegweisungsentscheid von Mekonen Tefera bestätigt. Dieser gibt sich aber seit vielen Jahren renitent und ist gemäss Asylgesetz sowohl mit einem Arbeitsverbot belegt wie auch von der Sozialhilfe ausgeschlossen.

Tefera hat zwei Kinder, von deren Mutter er aber seit 2019 getrennt lebt. Schon als das Paar noch zusammenlebte, wurde entschieden, dass der Familie eine Rückkehr zuzumuten ist. Im April 2022 wurde gegen Tefera wegen Sozialhilfebetrugs ein fünfjähriger Landesverweis ausgesprochen, den das Berner Obergericht bestätigte.

Durch sein illegales Verbleiben in der Schweiz und seine Teilnahme an öffentlichen Sportanlässen zeigen, wie wenig Respekt Mekonen Tefera den hiesigen Gesetzen entgegenbringt. Eigentlich ist er kein Läufer, sondern vielmehr ein Tänzer. Denn höchst gekonnt tanzt er seit beinahe einem Jahrzehnt den Behörden und Gerichten auf der Nase herum.