Letzte Woche wurde bekannt, dass der erfolgreiche Uhrenunternehmer Georges Kern sein Amt als Vorstandsmitglied und seine Parteimitgliedschaft bei den Zürcher Grünliberalen niedergelegt hat. Er habe eingesehen, dass er dort nur wenig bewegen könne.
Nun sollte man diese Abwendung von der GLP keineswegs als Scheitern oder gar als von Anfang an falsch angelegtes Projekt interpretieren. Es ist durchaus positiv zu werten, dass der Breitling-Chef als profilierter Exponent der Schweizer Wirtschaft und als verantwortungsbewusster Staatsbürger vor einigen Jahren beschlossen hat, sich politisch vermehrt zu engagieren.
Genauso positiv ist zu vermerken, dass Georges Kern dies im Rahmen einer Partei getan hat, die seinem Gedankengut am meisten entsprach. Weil er wirtschaftsliberal denkt, ihm aber auch die Anliegen von Natur- und Umweltschutz am Herzen liegen, war die GLP die logische Wahl.
Rasch wurde der kommunikativ enorm starke Unternehmer in dieser Partei ein wichtiger Ideen- und Taktgeber. Und dazu selbstverständlich ein grosszügiger Förderer. Auch diese Art Parteienfinanzierung durch engagierte Bürger ist in unserem Milizsystem richtig und wichtig. So gesehen war die erfolgreiche Kandidatur der einzigen GLP-Ständerätin Tiana Angelina Moser auch ein wichtiges Verdienst von Georges Kern.
Man kann nur hoffen, dass Kern die Schweizer Politik weiterhin mit seinen Anregungen bereichert und auch in Zukunft seine Meinung zu öffentlichen Angelegenheiten nicht für sich behält. Denn solche «kernigen» Stellungnahmen von Persönlichkeiten, die mit beiden Beinen im Wirtschaftsleben stehen, sind und bleiben viel wirkungsvoller als Äusserungen von blutleeren Verbands- oder Gewerkschaftsfunktionären.
Was nützt mir Demokratie wenn Volksentscheide nicht umgesetzt oder sogar über Notrecht oder sonstigen Buäbä Trickli auch in Friedenszeiten ausgehebelt oder umgangen werden können? Da habe ich lieber klare, verbindliche Richtlinien eine Verfassung oder ein Grundgesetz die auch Gültigkeit haben.
Lieber spät als nie! Wegen Frau Moser eher etwas zu spät!
Alles ist politisch, sei dies jetzt in einem gesellschaftlichen, wirtschaftlichem oder militärischen Engagement. Wer diese Selbstverantwortung in Abrede stellt, endet eben genau in dem jetzigen woken Gutmenschentum.