Herr Schneider und Frau Müller heiraten und heissen danach «Schnüller». Oder «Müder». Oder «Meider».

Die deutschen Grünen schlagen im Rahmen der Reform des Namensrechts vor, künftig die Verschmelzung der Nachnamen zu ermöglichen. Aus der SPD wird grundsätzliche Offenheit signalisiert. Das berichtet der Spiegel.

Grossbritannien kennt das sogenannte «Meshing» schon. Dort können Paare die Trauung zur kreativen Namensfindung nützen – und heissen danach garantiert wie sonst niemand.

Die FDP will Widerstand leisten. In der Bevölkerung bestehe «kein ernsthafter Wunsch einer solchen Namenskombination», zudem entferne man sich damit von den Grundsätzen des Namensrechts.

Neu sollen in Deutschland auch gemeinsame Doppelnamen ermöglicht werden. Und brauchen Kinder nach einer Scheidung einen anderen Namen, würde dieser Weg in Zukunft administrativ erleichtert.

Im Gespräch sind auch «geschlechtsangepasste Familiennamen», bei denen sich je nach Frau und Mann der Name leicht unterscheidet. Im Auge hat man dabei die Sorben, eine westslawische Ethnie, die im östlichen Deutschland leben.

Justizminister Marco Buschmann (FDP) hält die Reform des Namensrechts für «überfällig». Mit der bisherigen Regelung werde man «der Vielfalt der Lebensentwürfe in unserer Gesellschaft nicht gerecht».