Wenn der Postmann einmal klingelt, hat man Glück. Denn meistens legt er die erwartete Sendung doch nur rasch irgendwo ab und lässt sich von persönlicher Klingel-Übergabe nicht aufhalten. Such doch selbst, lästiger Kunde!
Wenn der Postmann zweimal klingelt, ist es ein hinreissender Film mit Jack Nicholson. Und in Deutschland klingeln künftig drei Männer namens Dalsey, Hillblom und Lynn, die nicht mehr von der Post sind, sondern von DHL kommen. Und auch die sprichwörtliche Christel wird künftig von DHL beschäftigt und nicht mehr von der Post.
Na dann Post Mahlzeit!
Die Deutsche Post DHL Group tilgt Herkunft und Geschichte aus ihrem Namen und nennt sich künftig nur noch DHL, nach den drei Herren, die 1968 in San Francisco einen Paketdienst gründeten, der später von der Post übernommen wurde, um ins US-Geschäft einzusteigen.
Klingt offenbar flotter, inter- statt nationaler, und als weltweit tätiger Logistik-Konzern will man auch nicht länger nach einer Tradition benannt werden, mit der man Horn und Kutsche assoziiert.
Normalerweise zwingt der Aufkäufer den einverleibten Mitbewerbern seinen Namen auf, die Deutsche Post verschwindet lieber hinterm globalen Kürzel.
Ein Vorgang, der sehr nach einer Idee von externen Beratern und Consulting-Firmen riecht, deren Rolle als Kommandeure im internationalen Zeitgeist-Gleichschritt kaum zu überschätzen ist. Gleichschritt als vermeintlicher Fortschritt und Arschtritt für den bodenständigen Kleinkunden.
Botschaft: Vergesst Deutschland! Fresst Logistiker-Logik! Schöne neue Wunder-Welt.
You’ve got mail! Aye-aye, sir!
Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen. Sein neues Buch «Der Siegeszug der Populisten. Warum die etablierten Parteien die Bürger verloren haben. Analyse eines Demokratieversagens» erscheint im Herbst und kann schon jetzt vorbestellt werden.
onckel fritz sagt: Die Einführung des Autokennzeichens „DDR“ statt „D“ als letzten Rest von „Deutschland“ empfanden damals viele als „Brennzeichen“, der DDR-Bürger als Eigentum des Staates. Infolge dessen wurde auch das Rote Kreuz in „Deutsches Rotes Kreuz der DDR“ umbenannt, der Deutsche Kulturbund in „Kulturbund der DDR“ usw. Der ansonsten treue SED-Genosse und Schriftsteller John Stave spöttelte dann über die „Deutsche Dogge der DDR“. Nach 1990 war ich froh, zu sagen: „Ich bin Deutscher“. Das ist jetzt „rechts“
igs.itec sagt: Wenn Ihr in der Schweiz wüsstet was für ein Saftladen die Post in D geworden ist, kein Platz für Details hier aber als ich da gwohnt habe, habe ich regelmässig mit offenem Mund auf der Post gestanden die gar keine war, sondern ein Kiosk, (weiterverbreitet) und mit offenem Mund gestaunt was alles nicht geht und wie am selben Tag, je nach Filiale, z.B. Vollmachten (wichtig oder?) ganz anders gelöst waren und/oder erklärt wurden.
Herbert Wolkenspalter sagt: Man stelle sich vor, in den USA, China oder anderswo, werden Briefe und Pakete unter dem Label „Deutsche Post“ verfrachtet oder zugestellt… Zum schreien komisch.
Da es in Deutschland mittlerweile auch andere Zustelldienste gibt, ist „Deutsche Post“ ziemlich anmaßend. Dabei wird das Unternehmen in D weiterhin unter der Marke „Deutsche Post“ segeln.
Sichtbar ändern wird sich weder hier etwas noch im Ausland, wo die Marke schon bisher „DHL“ hieß und weiterhin heißt.
hondo sagt: Konsequent. So wird wenigstens der alte Name Deutsche Post nicht weiter abgewertet. Ich wäre auch dafür den Namen Deutschland abzuschaffen. Das Land der Deutschen ist das eh nicht mehr und ich als echter Deutscher finde es beschämend, wenn das schöne Wort Deutsch für so ein verkommenes Gebilde mißbraucht wird. Bananen Republik Doofland paßt viel besser.
Allgäuer sagt: Die Telekom, ein weiterer Staatskonzern, überschlägt sich seit Jahren im Marketing in Anglizismen. Steckt da ein Plan dahinter? Warum will man „Deutsches“ tilgen? Mir ploppt sich gerade das peinliche Mannschaftsfoto unserer DEUTSCHEN Nationalmannschaft in Qatar auf - passt ins große Bild: Deutschland is out - unser Vaterland heißt Europa. Und Europa bettelt darum, der 51. US-Bundesstaat sein zu dürfen.
Revenir à la raison sagt: Und apropos "Deutsche Post": Vor fast einer Woche stand ich vor den spontan geschlossenen Türen unserer Postfiliale in einer deutschen Kleinstadt - keinerlei Erklärung; lediglich die Information, DASS es so ist sowie der Verweis auf die nächstgelegenen Möglichkeiten. Sowas habe ich, glaub ich, EINMAL während der "Pandemie" erlebt und ganz sicher niemals sonst.
HJM sagt: Man kann es drehen und wenden wie man will, aber auch wenn Deutschland als Namen verschwindet, seine Geschichte und Verbrechen bleiben für immer im Gedächtnis.
diewie sagt: Stimmt, aber die Deutschen, deren Vorfahren den letzten Weltkrieg als Deutsche erlebten verschwinden demografisch ja auch sehr schnell. Die Geburtenrate dieser Deutschen tendiert zu 0,5 Kinder je Frau. Was kommt dann? Die neuen Deutschen - und die wollen gar nicht unbedingt Deutsche sein. Deutschland hat in den grösseren Städten schon sein neues Gesicht. Erdogan wird nicht kleiner für uns, also DHL.
diewie sagt: An schönen Moscheen haben wir schon keinen Mangel und anders als die Kirchen, werden sie auch von Gläubigen besucht. Da kann ich mir schon viele neue Briefmarken vorstellen. Vielleicht wird es auch einfach nur "Deutscheland Post" , Standartbrief: 2 Euro 50 Kürüsch. Das fänden auch Türken cool. DHL wird dann zu Deutsche Hockey Lieg.
fredy-bgul sagt: Als die CH Bundesverfassung 1848 geschrieben wurde galt es die grosse Frage zu lösen, welche Aufgaben der Bund und welche die Kantone zu leisten haben. Den Privaten blieb der Rest.
Bundesaufgabe waren Zoll- Post- und Münzwesen, Mass- und Gewichte. Die Armee und dessen Ausbildung gehörten klar dem Bund.
Die politische Rechtsfreiheit dh Religions- Presse- und Vereinsfreiheit wurde gesichert.
Heute passiert das Gegenteil, die Post wird privatisiert und zur Geldmaschine ausgebaut. Wer und Warum?
Klaus sagt: Das ist erstens überfällig und zweitens konsequent - im besten N.N. aller Zeiten. Als Teil der Farce Ein Land verschwindet. Was die Menschen davon halten, zeigen die Umfragen der Partei, die nach dem Willen von Faeser und Haldenwang ja bald verboten werden soll. Der neue Faschismus wird als Antifaschismus daherkommen.
freigeist sagt: Das ist in der Tat erbärmlich! Nach der Übernahme von DHL und Danzas hat man erst alle Logos gelassen. Dann wurde alles auf gelb gezogen und statt ein einheitliches Logo, bspw DPW (Deutsche Post Welt) zu erstellen verschwindet man jetzt hinter DHL. Als nächstes kommt dann wohl Englisch als Unternehmenssprache, und Pakete werden in package oder parcel umbenannt.
jameselsener sagt: Die Deutsche Post wäre schon längst im Sumpf der Ineffizienz verschwunden, hätte sie aufgrund ihrer Grösse nicht über die finanziellen Mittel verfügt den damals besten Spediteur der Welt, die Schweizer Danzas-Gruppe und im Nachgang die DHL zu schlucken.
Danzas verschwand ziemlich rasch und der Namenswechsel in DHL ist nur eine konsequente Folge der Ineffizienz, welche die Deutsche Post auch durch die Zukäufe nicht wirklich ablegen konnte.
wieland schmied sagt: Ich zitiere den Herrn - aus verschiedenen Gründen - zwar ungern, aber recht hatte er, der Sarrazin, als er vor Jahren orakelte: Deutschland schafft sich ab. Die Abschaffung der Deutschen Post aus dem Umgangsvokabular ist ein nicht zu unterschätzender Stein aus dem Fundament, daß ein Volk und sein Land ausmachen, der herausgebrochen wird. Deutsch muß weg, global muß her, wenigstens aber EU, für ein anonymes, desolates Siedlungsgebiet der geschundenen Kretis und Pletis aus der ganzen Welt.
diewie sagt: Nie hat ein Deutscher " Deutsche Post" gesagt, wie jeder Schweizer ging man einfach zur "Post". Was soll also fehlen, wo DHL doch tatsächlich in mehreren Ländern arbeitet? Das ist wie Sarah Silvermans Lied über ihr neues Smartphone von der Telekom, ein Nachklang. Deutschland ist heute kein Reich in Dimensionen von 1910. Durch die Kriege sind wir ein Game für die Konsole geworden. Hauptache es gibt Subventionen und Bürgergeld. Das bringt neue "Deutsche" heran. Stellt hier den letzten Asylantrag.
Der Michel sagt: Obwohl der Ruf der Deutschen Post in den letzten Jahren schon ziemlich gelitten hat verbinden viele doch noch Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit mit diesem Namen - vielleicht nur aus Nostalgie, das sei dahingestellt. Insofern ist es gut, dass der Name geändert wurde: So bleibt wenigstens die Erinnerung positiv, wenn's mit den genannten Tugenden bergab (und dafür mit den Preisen umso steiler bergauf) geht.
polarfuchz sagt: Meine Erfahrungen mit DHL CH lassen sich mit der Abkürzung sagen = Diä Huerä Latschi
Und DPD = Die Paket Deppen
(Musste auf der Strasse schon mehrmals Vollbremsungen machen um eine Kollision zu vermeiden und Nein ich fahre anständig.., nebst viele falsch- oder garnicht Zustellungen. Brauchbar ist nur die CH Post.
m.reikowski sagt: Deutschland ist wirr im Kopf. Wissenschafts- und Identitätsleugnung.... wie soll das weitergehen?
Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar abzugeben.
Noch kein Kommentar-Konto? Hier kostenlos registrieren.
Ralf Schuler 
Hasenfuß 
Käsesemmel 
helli24 
burg 
felem 
rangitoto 
tempelritter1947 
dr.w.greiner 
Mad Maxl 
gerhard engler 
Tatonka 
gundus 
Betrachtung 
😢◕‿◕😢 
piet 
hansj.
Die Einführung des Autokennzeichens „DDR“ statt „D“ als letzten Rest von „Deutschland“ empfanden damals viele als „Brennzeichen“, der DDR-Bürger als Eigentum des Staates. Infolge dessen wurde auch das Rote Kreuz in „Deutsches Rotes Kreuz der DDR“ umbenannt, der Deutsche Kulturbund in „Kulturbund der DDR“ usw. Der ansonsten treue SED-Genosse und Schriftsteller John Stave spöttelte dann über die „Deutsche Dogge der DDR“. Nach 1990 war ich froh, zu sagen: „Ich bin Deutscher“. Das ist jetzt „rechts“
Wenn Ihr in der Schweiz wüsstet was für ein Saftladen die Post in D geworden ist, kein Platz für Details hier aber als ich da gwohnt habe, habe ich regelmässig mit offenem Mund auf der Post gestanden die gar keine war, sondern ein Kiosk, (weiterverbreitet) und mit offenem Mund gestaunt was alles nicht geht und wie am selben Tag, je nach Filiale, z.B. Vollmachten (wichtig oder?) ganz anders gelöst waren und/oder erklärt wurden.
Man stelle sich vor, in den USA, China oder anderswo, werden Briefe und Pakete unter dem Label „Deutsche Post“ verfrachtet oder zugestellt… Zum schreien komisch. Da es in Deutschland mittlerweile auch andere Zustelldienste gibt, ist „Deutsche Post“ ziemlich anmaßend. Dabei wird das Unternehmen in D weiterhin unter der Marke „Deutsche Post“ segeln. Sichtbar ändern wird sich weder hier etwas noch im Ausland, wo die Marke schon bisher „DHL“ hieß und weiterhin heißt.