Der Teufel steckt nicht nur im Detail, er steckt auch in der Sprache. «Intelligent Speed Adaption (ISA)» nennt sich ein neues System, das die EU ab Juli für Neuwagen verbindlich erklärt.

«Intelligent» heisst für die EU-Bürokratie: Der Fahrer, der Mensch denkt und handelt nicht mehr selbst, er wird von der EU-Bürokratie und der Technik gelenkt.

Das ISA-Assistenzsystem funkt dazwischen, wenn man angeblich zu schnell fährt. Doch nun zeigen umfangreiche Tests der Fachzeitschrift Auto Motor und Sport, dass die «intelligente», sprich: letztlich ferngesteuerte Geschwindigkeitsüberwachung nicht funktioniert und sogar ein tödliches Sicherheitsrisiko darstellen kann.

Die EU wird die Probleme technisch lösen wollen. Aber das löst das grundlegende Problem nicht: die schleichende Bevormundung der Bürger im Erziehungsstaat des 21. Jahrhunderts.

Dieser Erziehungsstaat ist so ziemlich das Gegenteil, die Pervertierung des liberalen Nachtwächterstaats – und auch die Pervertierung des Verfassungsstaats, der bloss die nötigsten und fundamentalsten Regeln des Zusammenlebens regelt.

Was wir heute erleben – und da ist ISA nur ein schlagendes Beispiel unter viel zu vielen – ist die Entmündigung der Bürger in allen möglichen und unmöglichen Lebensbereichen.

Der Erziehungsstaat will uns vorschreiben, wie wir uns fortbewegen, was und wie viel wir konsumieren, was wir essen, was wir trinken, wie wir heizen, was wir lesen und nicht lesen et cetera.

Und immer kommt die Bevormundung auf den leisen Sohlen einer schönsprecherischen Sprache: Es heisst «intelligente Geschwindigkeitsanpassung», wenn eine Ursula von der Leyen für mich aufs Gaspedal drückt. Es heisst «Smart Meter», wenn die Stromkonzerne meinen Energiekonsum überwachen und mir den Strom abstellen, wenn es ihnen und dem Erziehungsstaat passt.