Richter urteilen ungern auf Basis von Indizien, wenn Beweise oder ein Geständnis fehlen.

Beim Terroranschlag auf die Ostsee-Pipelines ist ein Urteil ebenso weit entfernt wie Beweise oder ein Geständnis. Aber die Indizien mehren sich, dass die Ukraine dieses Verbrechen begangen hat.

So soll die CIA von der Planung gewusst, Kiew aber von der Durchführung abgeraten haben. Präsident Selenskjy sei nicht eingeweiht gewesen. Die Aktion lag beim Generalstabschef.

In einem Interview mit seinem Leib- und Hofberichterstatter von der Bild-Zeitung bestätigte Präsident Wolodymyr Selenskyj indirekt diese Berichte: «Ich würde nie so handeln», beteuerte er. Vielleicht er nicht, aber sein Militär?

Das wirft zwei Fragen auf. Hat Selenskyj seine Streitkräfte noch im Griff? Oder können sie auf eigene Faust die Lebensader eines Verbündeten durchtrennen – was einem Kriegsakt gleichkommt?

Und: Hat er sich inzwischen auf Basis der neuen Indizien bei seinen Generälen und Geheimdienstlern erkundigt, ob sie ihre Hände im Spiel hatten?

Man wüsste es gern, wird aber vergebens auf eine Antwort warten. Es ist wie bei der Mafia. Auch die Opfer des Verbrechens sind zur Omertà verurteilt.

Darum wollen wir auf weitere Indizien hoffen. Einmal werden sie reichen für einen Schuldspruch.