Moritz Riedacher studierte bis zum 25. Lebensjahr, brach die Uni ab und tingelte danach zwei Jahre lang für die «Letzte Generation» durch Deutschland.

Auf seinem Konto: 60 Strassenblockaden und 25 Klebe-Aktionen. Mehrmals wurde er zu Haftstrafen verurteilt. Geldbussen beglich er mit Spenden aus einem Crowdfunding. Bekannt ist er deshalb auch als «Bettel-Moritz».

Doch das ist Vergangenheit. Riedacher ist als Aktivist ausgestiegen. Der Klimaprotest habe ihn «psychisch kaputtgemacht», er habe schwere Qualen erlitten.

Nicht sein Einsatz an sich habe ihn an die Grenzen gebracht, sondern die Reaktionen der Autofahrer. Sie seien zunehmend aggressiver geworden und hätten ihn mental belastet. Schlaflosigkeit und Albträume seien das Ergebnis gewesen.

Dieser «unkontrollierten Wut» habe er sich nicht länger aussetzen wollen und deshalb die Notbremse gezogen. Professionelle Hilfe soll nun seine geistige Gesundheit verbessern.

Sein abgebrochenes Studium wieder aufzunehmen, plant der 27-Jährige offenbar nicht. Stattdessen will er den Klimaschutz auf anderer Ebene weiterverfolgen.

Im Juni wird Moritz Riedacher bei den Stuttgarter Gemeinderatswahlen für die Tierschutzpartei antreten. Denn: «Ich möchte jetzt in die Politik.»