Bis heute haben die US-Präsidentschaftskandidaten 75 Millionen Dollar Spenden für die Wahl am 5. November 2024 eingesammelt. Die Federal Election Commission registriert die Spendeneingänge zwar laufend, aber mit etwas Verzögerung.

Deshalb fehlt in der Rangliste per Ende Juni wohl auch noch der bisher aussichtsreichste Gegenkandidat von Ex-Präsident Donald Trump, Ron DeSantis (44), der seine Kandidatur erst am 24. Mai 2023 angekündigt hat. Mit nur 1.174.000 Dollar Nettovermögen und 141.400 Gouverneurs-Einkommen im Jahr 2022 ist er dringender auf Wahlspenden angewiesen als Donald Trump mit 1,5 Milliarden Vermögen.

In der Legislatur von 2016 bis zur Präsidentenwahl 2020 kamen insgesamt 10,9 Milliarden Dollar an Wahlspenden zusammen. Davon entfielen 7,1 Milliarden auf demokratische und 3,6 Milliarden auf republikanische Kandidaten.

Das Aufkommen an Wahlspenden hat sich somit seit 2012, als «nur» 5,2 Milliarden eingingen, mehr als verdoppelt. Damals kassierten die Republikaner mit 2,7 Milliarden noch etwas mehr als die Demokraten mit 2,5 Milliarden. Von den Wahlspenden 2020 entfielen 37 Prozent oder 4 Milliarden auf die Präsidentschafts-Kandidaten, wobei nicht Trump (812 Millionen Dollar) oder Biden (1,07 Milliarden Dollar) die Rangliste anführten, sondern der Demokrat Michael Bloomberg mit 1,12 Milliarden Dollar.

So betrachtet sind die bisher für die Präsidentschaftskandidaten eingegangenen 75 Millionen Dollar Wahlspenden erst ein Tropfen auf den heissen Stein. Davon entfallen 62 Millionen Dollar auf die Republikaner und erst 13 Millionen Dollar auf die Demokraten.

Unlängst wurde bekannt, dass Präsident Biden und seine Entourage intensiver nach Wahlspenden Ausschau halten, denn die Gelder fliessen nicht mehr so locker wie bei den letzten Wahlen.

Die teuren Spenden-Tickets zu seinen Wahlveranstaltungen würden bereits mit Einschlägen abgegeben. Die Spender nehmen zwar Bidens Projekte sowie die tiefe Arbeitslosigkeit zur Kenntnis und anerkennen auch, dass er den Westen im Ukraine-Krieg hinter sich bündeln konnte. Aber die schlechten Umfragewerte, das Alter des Kandidaten und gelegentliche Aussetzer wecken Zweifel, ob es Joe Biden (80) nochmals schaffen wird.

An der Spitze der Spendenliste fürs Präsidentenamt liegt per Ende Juni der Republikaner John Anthony Castro (39), der aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Aber er schaffte sein Jura-Studium dennoch und gründete seine eigene weltweit tätige Steuer-Anwaltskanzlei sowie eine Tech-Firma für Künstliche Intelligenz. Auf seinem Wahlkampfkonto liegen 20 Millionen Dollar bereit.

Auf Platz zwei rangiert derzeit Donald Trump (77) mit 18,3 Millionen, und erst auf Platz drei schaffte es der amtierende US-Präsident Biden mit 12,1 Millionen Dollar.

Selbst der republikanische Kandidat Vivek Ganapathy Ramaswamy (37), Sohn indischer Einwanderer, der das Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen Roivant Sciences (Börsenwert 7,7 Milliarden US-Dollar) gründete, liegt mit 11,4 Millionen Dollar fast gleichauf. Es folgen weitere vier republikanische Kandidaten (Nikki Haley, Perry Johnson, Timothy Scott, Rollan Roberts II) bis der zweite demokratische Name, Marianne Williamson, mit 934.000 Dollar erscheint.

Die Spendenliste für die Senatsmandate zeigt für die Zeit von 2019 bis heute zehn Kandidaten, die zweistellige Millionenbeträge einsammelten, allen voran der Republikaner Ted Cruz mit 34 Millionen. Alle Senatoren zusammen brachten es auf 280 Millionen, wovon 151 auf die Demokraten entfallen.

Mit Blick auf die Zwischenwahlen 2022 sammelten die Repräsentanten in den zwei vorangehenden Jahren 1,7 Milliarden Dollar. Seither haben 23 Parlamentsmitglieder bereits wieder mehr als je eine Million zusammengetragen, am meisten der neue Mehrheitssprecher, der Republikaner Kevin McCarthy.

Im ersten Halbjahr 2023 summieren sich die Spenden an Repräsentanten auf 150 Millionen. Mit 79 Millionen liegen in der Grossen Kammer die Republikaner vorne. So läuft die Politik in den USA.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Spenden im US-Wahlkampf haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Wer glaubt, bei Donald Trump und den Republikanern sprudeln die Geldquellen, liegt falsch"
  • Thor der massive

    Das passt doch gleich zu der Verschleierung in der SP Stadt Bern! Die haben ja angeblich 0 Spenden erhalten! Notorisch verlogen ist diese Partei!!!!! Aber gefordert haben sie diese Offenlegung! Alles linke Gedankengut ist sehr wenig vertrauenswürdig!!!!!

  • neptun07

    Was entscheidet die Wahl? Das Geld. Die Person? Das Programm? oder etwas ganz anders....?

  • 😢◕‿◕😢

    Letztlich ist die Wahlmanipulation wichtiger wie das Geld der Kandidaten. Oder glaubt noch jemand das Wahlen was ändern können.