Die Unionsfraktion greift Wirtschaftsminister Robert Habeck frontal an.

Wie die Bild-Zeitung erfuhr, will die Oppositionspartei noch diese Woche einen AKW-Untersuchungsausschuss fordern. Die Umstände, unter denen die Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet wurden, sollen endlich geklärt werden. Ins Rollen kam die Affäre, nachdem das Magazin Cicero Unterlagen freigeklagt hatte, die belegen sollen, dass die politische Ebene seines Ministeriums Tricks angewendet habe, um die letzten Kernkraftwerke vom Netz nehmen zu können.

Anlass für den aktuellen Ärger sind die Unterlagen, die Habeck den Abgeordneten zur Auswertung zur Verfügung gestellt hatte. Diese werfen allerdings mehr Fragen auf, als sie beantworten. «Die Auswahl der übermittelten Unterlagen ist nicht nachvollziehbar», lautete das Fazit nach der Sichtung, zitiert die Bild. «Es erklärt sich auch nicht, warum in grossem Umfang Unterlagen fehlen (...). Die Unterlagen sind umfassend geschwärzt.»

Steffen Bilger, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, dazu: «Transparenz gegenüber dem Parlament ist ausgerechnet für grüne Ministerien offensichtlich ein Fremdwort. Wir werden die Aufklärung im Deutschen Bundestag vorantreiben.»

Der CDU-Abgeordnete Jens Spahn bemerkt: «Es gibt noch sehr viele Ungereimtheiten; viele unserer Fragen sind bisher nicht beantwortet, zugesagte Unterlagen wurden nicht übersandt. Die Ampelkoalition spielt auf Zeit. Daher werden wir das Thema diese Woche im Bundestag debattieren.» Für ihn ist klar: Wenn die Regierung bis Ende der Woche nicht vollständige Transparenz schafft, «dann liefert sie selbst den Grund für eine parlamentarische Untersuchung».