Der Talk von Elon Musk mit Alice Weidel auf seiner Plattform X bringt Deutschland und die EU an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.

Beeinflussung des Wahlkampfs? Illegale Parteispende? Manipulation der Reichweite? Es wird hyperventiliert, wohin man hört und schaut.

Die Mainstream-Medien schwanken, ob sie das Gespräch als böse oder als banal («An Banalität kaum zu überbieten», meinte die FAZ) bezeichnen sollen. Bis zur Nazi-Keule von der «Banalität des Bösen» ist es da nicht mehr weit.

Die Reaktionen sagen mehr aus über die Befindlichkeiten in Berlin und Brüssel als über den Talk selbst. 150 EU-Beamte sollen zugehört haben müssen, um irgendeinen Verstoss aufzuspüren. Eine Realsatire.

Dabei war das Gespräch völlig entspannt. Die Deutsche erklärte dem Amerikaner, warum die Energiewende nicht funktioniert, wie die Migrationspolitik versagt, die Bürokratie überbordet.

Musk erzählte, warum er zum Mars fliegen will. Am Ende plauderten beide buchstäblich über Gott und die Welt. Es wurde viel und herzhaft gelacht.

Warum also die ganze Aufregung?

Die Antwort ist einfach: Den Altparteien, dem Mainstream schwimmen die Felle davon. Was wurde die AfD nicht geschnitten – die Statistik der Präsenz beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk belegt es –, was wurde und werden ihre Exponenten nicht geprügelt und gebasht. Und da kommt nun dieser unbekümmerte Amerikaner Musk und schert sich einen Deut um deutsche Brandmauern. Die Wächter, die Türsteher des kurierten und oft auch zensurierten Diskurses sind plötzlich aussen vor.

Das sind gute Nachrichten. Musk hilft, frischen Wind in die stickigen Debattenräume zu blasen und die Anämie der deutschen Demokratie etwas zu kurieren.