Eigentlich wollte Peter Baur lediglich Brötchen holen, als er den CDU-Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter zufällig an einem Infostand sah.

Es war jener Samstag, an dem sich ein Übergriff auf den Politiker ereignete. «Herr Roderich Kiesewetter wurde von einem 55-jährigen Mann zunächst beleidigt, angegangen und zu Boden gestossen», hiess es in der Mitteilung der Polizei. Und Peter Baur, ein Café-Betreiber in Aalen, Baden-Württemberg, ist dieser besagte Mann.

Baur berichtet, dass er Kiesewetter wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg spontan seine Meinung habe sagen müssen. «Natürlich war das emotional und natürlich war ich laut», räumt er ein. Er habe Kiesewetter als «Kriegstreiber-Arschloch» beschimpft, gesteht er. Daraufhin begann dieser, ihn zu filmen. Trotz wiederholter Aufforderungen, dies zu unterlassen, habe Kiesewetter weitergefilmt, erzählt Baur der Schwäbischen Zeitung.

In seiner Darstellung betont der Bürger, er habe Kiesewetter nicht angegriffen. Vielmehr sei dieser rückwärts gegangen, über eine niedrige Absperrung gestolpert und in ein Blumenbeet gefallen. «Er musste nicht wegen Blutverlust ins Koma versetzt werden, es musste nicht verbunden werden, der hatte einfach mal nichts!»

Am darauffolgenden Mittwoch sei dann die Polizei bei ihm erschienen und habe ihn aufs Revier mitgenommen. Kiesewetter hatte sich dazu auf X zu Wort gemeldet. Der Vorfall landete in der Presse, den Wirbel, der darum entstand, findet Baur bedenklich. Er kritisiert, dass er von den Medien nicht angehört worden sei.

Die Polizei ermittelt nun gegen den 55-Jährigen wegen Körperverletzung und Beleidigung.