Die Europäische Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Malta eingeleitet, da es das Land versäumt hat, eine Richtlinie zur Regelung der Arbeitszeit im Binnenschifffahrts-Transportsektor umzusetzen – einem Sektor, der auf der kleinen Insel gar nicht existiert. Dies berichtet das Online-Portal Malta Today.

Zusammen mit Griechenland und Zypern erhielt Malta ein förmliches Aufforderungsschreiben, die Richtlinie über die Arbeitszeit im Binnenschifffahrts-Transport umzusetzen. Diese Richtlinie regelt bestimmte Aspekte der Arbeitszeit für Arbeitnehmer, die an Bord von Schiffen auf schiffbaren Flüssen, Seen und Kanälen beschäftigt sind.

In einer Pressemitteilung räumte die Kommission ein, dass nicht alle Mitgliedstaaten Binnengewässer auf ihrem Territorium haben. Dennoch betonte die Kommission, dass eine einheitliche Umsetzung der Richtlinie wichtig sei, um sicherzustellen, dass die individuellen Arbeitsverträge solcher Arbeitnehmer vollständig mit den Bestimmungen der Richtlinie übereinstimmen.

Die drei Mittelmeerländer haben zwei Monate Zeit, der Kommission ihre nationalen Massnahmen mitzuteilen. Sollten die Länder keine zufriedenstellende Antwort liefern, könnte die Kommission eine begründete Stellungnahme abgeben.