Die Europäische Union kündigt eine entschiedene Reaktion an, sollte Ex-US-Präsident Donald Trump seine angedrohten Strafzölle gegen europäische Produkte umsetzen. Dies berichtet die Financial Times. Brüssel warnt vor einer Eskalation des Handelskonflikts und spricht von einem «unnötigen wirtschaftlichen Schaden».

Nach der Entscheidung Trumps, neue Zölle gegen Kanada, Mexiko und China zu verhängen, befürchtet die EU, dass Europa als nächstes ins Visier geraten könnte. «Sie nehmen unsere Autos nicht, sie nehmen unsere landwirtschaftlichen Produkte nicht, sie nehmen fast nichts – und wir nehmen alles», erklärte Trump am Wochenende und deutete eine baldige Entscheidung zu europäischen Importen an. Die Weltwoche berichtete.

Die EU-Kommission verweist auf die Bedeutung der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen. «Es gibt viel zu verlieren», so ein Sprecher. «Breit angelegte Zölle treiben Kosten in die Höhe, schaden Arbeitnehmern und Konsumenten und befeuern die Inflation.» Brüssel habe bereits im vergangenen Jahr Notfallpläne für eine mögliche Eskalation entwickelt, heisst es weiter.

Die Strategie der EU: Zunächst wolle man diplomatische Lösungen suchen, schreibt die Financial Times. Dazu gehören unter anderem verstärkte Importe von US-Produkten, um das Handelsdefizit zu verringern. Zudem setzen einige EU-Staaten auf eine Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben, um Trump zu besänftigen, der Nato-Mitglieder zu mehr Militärbudget drängt.

Sollten diese Massnahmen nicht greifen, ist Brüssel laut Insidern bereit, mit hohen Gegenzöllen auf US-Importe zu reagieren. Die Details möglicher Strafmassnahmen werden derzeit unter Verschluss gehalten – wohl auch, um Trump nicht unnötig zu provozieren.