Die US-Wahlen sind angesichts des Terrorüberfalls der Hamas auf Israel und des Ukraine-Krieges etwas in den Hintergrund getreten. Aber schon in gut drei Monaten beginnen in den USA die Primaries, die parteiinternen Kandidaten-Ausscheidungen. Gesetzlich ist New Hampshire verpflichtet, die Primaries vor allen anderen Bundesstaaten abzuhalten. Bisher steht das Datum für Iowa fest, wo die Vorausscheidungen für den 15. Januar 2024 geplant sind. New Hampshire wird somit die Primaries vor dem 15. Januar abhalten müssen.

Geld allein garantiert noch lange kein politisches Mandat, aber in einem Land mit 330 Millionen Einwohnern ist es ebenso unmöglich, ohne Millionen Wahlspenden ins Parlament oder sogar ins Präsidentenamt einzuziehen. Am meisten haben bisher die Kandidaten für das Repräsentantenhaus einkassiert, satte 521 Millionen, gefolgt von den Senats-Kandidaten mit 497 Millionen, während die Präsidentschafts-Kandidaten erst 301 Millionen eingesammelt haben. Wenn man bedenkt, dass für den Präsidentschafts-Wahlkampf 2020 insgesamt 4065 Millionen zusammenkamen, dann wird in den kommenden Monaten noch einiges passieren. Damals entfielen auf die Demokraten Michael Bloomberg 1125 Millionen und auf Joe Biden 1074 Millionen, während es Donald Trump auf «nur» 812 Millionen brachte.

Von den bisher zusammengetragenen 1,3 Milliarden entfallen 646 Milliarden oder 49 Prozent auf die Republikaner, 605 Millionen oder 46 Prozent auf die Demokraten und 5 Prozent auf übrige Kandidaten. Aus der Statistik der Präsidentschafts-Kandidaten gefallen ist der punkto Wahlspenden bisher führende Demokrat Lee Mercer, der mit der Meldung seiner von ihm selbstfinanzierten Spende von 192 Millionen kaum je ernsthaft Präsidentschafts-Kandidat war, sondern lediglich Publizität suchte. Das gleiche Spektakel hatte er schon bei den letzten Wahlen zelebriert. Ex-Präsident Trump hat sein Spendenaufkommen auf 61 Millionen gesteigert (Ende Juni 2023: 36 Millionen). Der amtierende Präsident Joe Biden bringt es auf 57 Millionen (Ende Juni: 32 Millionen). Aber ein Teil davon wurde schon ausgegeben. Trump verfügt noch über 37 Millionen an Barmitteln, Biden über 32 Millionen.

Interessanter sind jedoch die nachfolgenden Bewerber, von denen bei den Demokraten kaum welche vorzufinden sind, weil es offensichtlich als Sakrileg gilt, gegen den amtierenden Präsidenten anzutreten. Die erste weitere Präsidentschafts-Kandidatin der Demokraten erscheint erst auf Platz vierzehn der Spendenrangliste. Es handelt sich um Marianne Williamson, die bereits 2020 erfolglos kandidierte. Die 71-Jährige aus Texas ist eine spirituelle Lehrerin und Aktivistin, die auch zwölf Bücher veröffentlicht hat, von denen viele Bestseller wurden. Sie hat bisher 2,3 Millionen Wahlspenden erhalten.

Bei den Unabhängigen sticht Robert Kennedy Jr. hervor, der bisher 15 Millionen Spendengelder vermeldete, der aber auch vom guten Namen seiner (demokratischen) Familie profitiert und damit viele Wähler anziehen könnte.

Spannender präsentiert sich die Lage bei den Republikanern, wo die Konkurrenten dem führenden Donald Trump näher auf den Fersen sind. Es zeichnet sich ein harter Ausscheidungskampf zwischen Ron DeSantis (31 Millionen Spenden), Nikki Haley (19 Millionen) und Tim Scott (12,2 Millionen) ab. Die Republikaner Vivek Ramaswami mit 26 Millionen und John Antony Castro (20 Millionen) haben zwar mehr Spendengelder vorzuweisen, aber ihnen werden geringere Wahlchancen eingeräumt als DeSantis oder Nikki Haley, der früheren Uno-Botschafterin und Gouverneurin von South Carolina, die nicht zum Trump-Lager zählt. Experten glauben, Trump könnte vor allem in Iowa ausgebremst werden, wenn dort einer der übrigen zehn republikanischen Kandidaten obsiegen würde.

Die 3 Top-Kommentare zu "Für die US-Wahlen wurden bereits 1,3 Milliarden US-Dollar Wahlspenden gesammelt. Die Republikaner haben am meisten einkassiert, Trump liegt – noch – klar vor Biden"
  • aliasmailster

    Ich hoffe weiterhin, dass Trump die Wahlen gewinnt und drücke ihm die Daumen! Er mag ein Snob sein, mit oftmals spinnerten Ansichten, aber in einer Sache bin ich mir sicher: Mit Trump an der Spitze der USA wäre der Krieg in der Ukraine ebenso schnell beendet wie auch der Konflikt im Nahen Osten eine Deeskalation erfahren würde. Und die Deutschland auferlegten Sanktionen gegen Russland mit katastrophalen Folgen für die deutsche Wirtschaft wären möglicherweise auch bald beendet.

  • schweizbeneider

    Trump ist der Hammer....der wird nochmal gewählt...ein Wahnsinn

  • ich

    Was soll das - noch - ? Implizieren Sie damit bereits die neuen Fälschungskampagnen, zuerst in Medien, dann im Wahlverfahren?