Bei der Frage nach Gaslieferungen für Europa mutierte Wladimir Putin zur Grinsekatze. Bemerkenswert zurückhaltend. Er hätte bei der Pressekonferenz auch schallend lachen können.

Denn nichts muss ihn mehr erheitern als die kopflose Panik im Westen: Wird er uns den Gashahn abdrehen oder nicht?

Es ist kein erbauliches Bild, das unsere Politik abgibt. Ein Tipp: Im Kreml läuft auch West-TV. Man sieht und hört euch.

Besonders amüsant für Putin: Dieselben Politiker, die jetzt vor einem «Bibberwinter» zittern, hatten vor wenigen Monaten selber die Gaslieferungen einstellen wollen: «Kein Cent für Putins Angriffskrieg!»

Mit anderen Worten: Geliefert wie bestellt. Wo ist das Problem?

Das Problem ist, dass sie den Mund zu voll nahmen und jetzt, wie man im Englischen so treffend sagt, ihre Worte essen müssen.

Nicht, dass sie daraus gelernt hätten. Wie sagte doch gerade Kevin Kühnert, SPD-Nachwuchshoffnung: Deutschlands Reaktoren machen zu. Nord Stream 2 bleibt zu.

Na ja. Warten wir’s ab. Und schon mal guten Appetit, Kevin.