Es sei eine «Entscheidung mit Signalwirkung», jubelten die Kläger. Das Landgericht Frankfurt hat entschieden: Der ehemalige Bild-Chefredaktor Julian Reichelt darf einen Mann, der sich als Frau identifiziert, nicht «Mann» nennen.
In einem Beitrag auf Reichelts Blog Pleiteticker war die Transfrau Janina Kluge zunächst als «biologischer Mann» und danach als «Mann» bezeichnet worden. Das Gericht hiess eine einstweilige Verfügung dagegen gut. Derzeit ist der Beitrag noch im Original zu finden.
Kluges Anwalt zeigte sich vom Urteil begeistert: «Niemand muss hinnehmen, bewusst dem falschen Geschlecht zugeordnet zu werden.»
Man könnte nun diskutieren, ob jemand, der als Mann geboren wurde und sich später zur Frau berufen fühlt, nicht eben genau das macht: Sich bewusst falsch zuordnen.
Für Medienschaffende dürfte es nun anstrengend werden. Ein neues Gesetz in Deutschland sieht vor, dass jeder sein Geschlecht künftig mal schnell auf dem Standesamt ändern kann. Was gestern noch richtig war, wäre damit morgen vielleicht schon falsch – und Stoff für ein Gericht.
Aber auch im Privatleben drohen Probleme. Die Richter folgten in ihrem Beschluss der Begründung der Kläger, «Misgendern» sei ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht. Wie man im Alltag wissen soll, als was sich das Gegenüber derzeit gerade fühlt und als was es angesprochen werden will, sagen sie nicht.
Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig. Der Journalist kann es noch weiterziehen.
«Misgendern»? Was ist denn das? Hat dieser Begriff eine eindeutige Bedeutung? Wo finde ich den Begriff in unseren Gesetzen? Falls nicht, hat er für mich keinerlei rechtliche oder gesetzliche Grundlage. Wo leben wir denn?
Je dekadenter eine Gesellschaft wird, desto näher kommt sie an ihren Untergang. Das zeigt die Geschichte.
Ein Lebewesen hat ein Geschlecht. Schon vor der Geburt entstanden. Manche kommen mit ihrem nicht klar, ist unerheblich. In der Neuzeit verbergen sich Betroffene nicht wie früher - im Gegenteil: Sie schreien laut, dass sie im falschen Körper usw. Sollen sie doch. Mich lässt deren Meinung kalt, allerdings deren Aufschrei nicht. Er stört mich. Guck ich nach unten, sehe ich, was ich bin. Warum machen sich manche Probleme, die eigentlich nicht existieren? Weil sie sonst keine haben?