Es sei weitgehend ruhig geblieben, meldete die Polizei. Und das ist nicht erstaunlich, wenn in Berlin Hunderte ihre Solidarität mit der verhafteten (mutmasslichen?) RAF-Terroristin Daniela Klette demonstrieren. Das «System» sei terroristisch, skandierten die Marschierer, die unter Polizeischutz an der Wohnung Klettes in Kreuzberg vorbeizogen.
Eine heitere, eher folkloristische Episode aus dem Leben der deutschen Hauptstadt von Buntheit und Diversität, in der (wie in anderen deutschen Städten) gern Hunderttausende zentrale Plätze mit Demonstrationen belegen, wenn sich 25 namenlose Rechte bei Potsdam treffen, aber niemand weiter gross aufmerkt, wenn Linksextremisten terroristischen Mördern das Wort reden.
«Die RAF hat 34 Menschen brutal ermordet. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu verklären», sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). «Niemand sollte sich im Untergrund sicher fühlen.» Ausserdem werde man genau prüfen, welche Unterstützer den RAF-Terroristen das Untertauchen so lange ermöglicht hätten und heute noch ermöglichten. «Die linksextremistische Szene bleibt stark im Fokus der Sicherheitsbehörden.»
Gut gebrüllt, Löwin.
Allein, der glaubhaft markige Ton wie «gegen rechts» («wir werden jeden Stein umdrehen», wer den Staat verhöhnt, wird es mit dem «starken Staat zu tun bekommen» …) schwingt da nicht so richtig mit.
Wie auch überhaupt die Republik ruhig und gelassen bleibt, wenn auf einer Kölner Demo ein deutsches «Kalifat» gefordert wird. Und selbst als einige Reichsbürger angeblich einen Umsturz in Deutschland planten und von 3000 Polizisten ausgehoben wurden, war hinterher nicht vom Entzug der Grundrechte die Rede oder wurden Petitionen für Verbot und Verfolgung eingereicht.
Nein, Deutschland ist auf dem linken Auge nicht blind. Wenn es die Linke übertreibt und allzu offen Tod, Terror und Umsturz predigt, blickt das linke Auge schon mal böse. Und zuweilen könnte man den Eindruck haben, ein leichtes Blinzeln gesehen zu haben: Wir waren ja alle mal jung …
Aber das täuscht bestimmt. Ganz sicher.
Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen. Sein neues Buch «Der Siegeszug der Populisten. Warum die etablierten Parteien die Bürger verloren haben. Analyse eines Demokratieversagens» erscheint im Herbst und kann schon jetzt vorbestellt werden.
Abwaehlen,aber subito!!
Warum soll sie reagieren? Sie fühlt sich doch geistig mit ihnen verbunden.
Gibt es übrigens Neuigkeiten zum Anschlag auf das Tesla-Werk? Obwohl sich eine linksextreme Vereinigung dazu bekannt hat, ist man offensichtlich am Ermitteln. Wahrscheinlich werden die Ermittlungen so lange verschleppt, bis Gras über die Sache gewachsen ist , oder die Tat wird einer rechten Vereinigung zugeschoben. Man stelle sich vor, eine rechte Gruppierung hätte diesen Anschlag ausgeübt. Die MSM und der OERR würden täglich darüber berichten und rigorose Konsequenzen fordern.