Schwedens Vize-Premierministerin Ebba Busch hat die deutsche Energiepolitik scharf kritisiert. Grund sind die stark gestiegenen Strompreise in Europa, ausgelöst durch eine Dunkelflaute in Deutschland. Vergangene Woche kletterten die deutschen Grosshandelspreise auf fast 1000 Euro pro Megawattstunde, da wenig Wind und Sonne die Produktion von Ökostrom minderten. In solchen Zeiten importiert Deutschland Strom aus Nachbarländern, darunter Schweden, was dort die Energiepreise in die Höhe treibt.

Busch erklärte bei der Bild-Zeitung: «Es ist schwer für eine Wirtschaft, sich auf das Wohlwollen der Wettergötter zu verlassen.» Sie betonte, Schweden unterstütze erneuerbare Energien, «aber kein politischer Wille ist stark genug, um die Gesetze der Physik ausser Kraft zu setzen – nicht einmal der von Herrn Habeck.»

Besonders kritisierte sie Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie: «Ich bin sauer, weil Deutschland weiterhin Kernkraftwerke stillgelegt hat.»

Das Bundeswirtschaftsministerium verteidigte die deutsche Politik. Auf der Plattform X hiess es, Schweden profitiere in windreichen Zeiten von günstigem Strom aus Deutschland, während in Flauten der Stromhandel umgekehrt funktioniere.