«Ein kleines Wunder» sei es, dass er überlebt habe. Das sagt Robert Fico, Regierungschef der Slowakei, in einer Videobotschaft, in der er sich zum ersten Mal zum Attentat auf ihn geäussert hat.

Sein erster Schritt bestehe in «Vergebung», so Fico. Gegenüber dem Mann, der ihn mit einer Schusswaffe schwer verletzt hatte, empfinde er keinen Hass. Zudem werde er weder rechtliche Schritte gegen ihn einleiten noch Schadensersatz fordern.

In der Stellungnahme kritisierte er zudem die Opposition im Land und deckte sie mit Vorwürfen ein. Der Täter sei ein «Bote des Bösen und des politischen Hasses» gewesen. Diesen hätten seine politischen Gegner entwickelt.

Der Anschlag auf ihn sei von «regierungsfeindlichen Medien», die das Ausland finanziere, heruntergespielt worden. Entgegen deren Darstellungen sei es nicht die Tat eines verrückten Einzelnen gewesen.

Der Regierungschef hatte bereits im April und damit vor dem Anschlag gegen ihn die Prognose gestellt, es könne zu einem Mord an einem Politiker kommen, weil die Lage in der Slowakei zunehmend angespannt sei.

Dem vorausgegangen war Robert Ficos Ankündigung einer Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit umfassender Kontrolle durch die Regierung. Auch Pläne zur Überarbeitung des Strafgesetzbuchs stiessen bei der Opposition auf Gegenwehr.

Mitte Mai hatte ein Mann Fico auf offener Strasse niedergeschossen. Als Motiv gab er später an, die Weigerung des Regierungschefs, der Ukraine Hilfe zu leisten, sei sein Motiv gewesen.