ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat eine einmalige Chance ausgelassen. Er hätte Grösse beweisen und einem Gegenspieler Beifall spenden können. Stattdessen geniesst er eine gerichtliche Auseinandersetzung gegen diesen.

Ein Imker, den Böhmermann in seiner Sendung «ZDF Magazin Royale» angegriffen hatte, schlug zurück und verwendete das Gesicht des TV-Manns auf der Etikette seines Honigs. Böhmermann sah seine Persönlichkeitsrechte verletzt und zeigte den Imker an. Der wurde in erster Instanz freigesprochen, aber Böhmermann zog den Fall weiter, wie die Weltwoche berichtete.

In einem Podcast geht der TV-Satiriker nun auf diesen und andere Gerichtsfälle ein. Er verklage und werde verklagt «wie wild», aber er freue sich «über jeden Prozess».

Es sei produktiv, wenn sich Juristen mit der Definition von Satire auseinandersetzen müssten. Denn der Rechtsbereich sei «eine riesige neblige Grauzone».

In diesem Fall würden zwei Satiriker aufeinandertreffen. Der Imker habe Persönlichkeitsrechte verletzt, um Produkte zu verkaufen. Es sei spannend herauszufinden, «ob das eine neue Form von Satire ist».

Das wolle er gern erfahren, so Böhmermann. Denn wenn das der Fall sei, «dann spare ich mir die ganze Arbeit einer Sendung und werde anderweitig reich».

Der Imker als sein Gegenspieler ist für den neuen Prozess zumindest finanziell gut gerüstet. Mit einem Crowdfunding wollte er die Verfahrenskosten von 20.000 Euro sammeln. Inzwischen sind über 50.000 Euro zusammengekommen.