In Baden-Württemberg, im sonst idyllischen Rems-Murr-Kreis, wurde in den letzten Jahren eine Serie gewalttätiger Aktionen durch die Schwaben-Antifa verübt. Diese Gruppe linksextremer Aktivisten führt laut Recherchen des Onlineportals Nius.de Erpressungen, Überfälle, Farbanschläge durch, mit dem Ziel, politisch Andersdenkende zu «terrorisieren».

Bereits Anfang 2019 wurde am Beispiel des AfD-Vorstandsmitglieds Stephan Schwarz deutlich gemacht, dass «wer sich an vorderster Front an den Schweinereien der AfD beteiligt, mit gezieltem Gegenwind rechnen muss». Es gebe «kein ruhiges Hinterland». Rund 450.000 Menschen leben dort zwischen Stuttgart und Heilbronn, die Mehrheit wählt eigentlich CDU, SPD, Grüne und FDP. Trotzdem ist vor allem eine Partei im Fokus, die AfD.

Ende April wurden die Häuser der AfD-Politiker Harald Dürr und Bernhard Huschka mit Farbe attackiert. Auf der Fassade stand «AfD angreifen». Die Briefkästen waren mit Bauschaum gefüllt, und die Privatadressen wurden auf der linksextremen Plattform Indymedia veröffentlicht.

Im September 2021, in der Nacht vor der Bundestagswahl, wurde das AfD-Büro angegriffen. 2022 folgten zwei Einschüchterungen vor der Haustüre bei Lars Haise, dem Vorsitzenden des AfD-Kreisverbandes Rems-Murr. Auf Flugblättern wurde er als «rechter Rattenfänger» beschimpft. Ein Bild von Haise wurde ebenfalls verbreitet.

Seitdem meidet Haise öffentliche Verkehrsmittel und unternimmt keine Ausflüge mehr allein im Dunkeln, wie er Nius.de berichtete. Kürzlich erstattete er Anzeige, nachdem ihn ein Anti-AfD-Demonstrant auf der Strasse erkannt und gedroht hatte: «Pass gut auf, wie du heute nach Hause gehst, ich schlag dir den Schädel ein.»

Anfang 2022 wurden zwei Linksextreme zu vier Jahren und sechs Monaten sowie zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, nachdem sie 2020 drei Männer angegriffen hatten, von denen einer schwere Schädel- und Gesichtsverletzungen erlitt und in Lebensgefahr schwebte. Nach dem Urteil wurde das Gebäude des Amtsgerichts Waiblingen mit Farbe beschmiert. Wortlaut: «Um unsere Wut zum Ausdruck zu bringen, haben wir das Amtsgericht mit Farbe angegriffen.»

Nicht nur das Gerichtsgebäude war betroffen, sondern auch eine Bankfiliale, Geschäfte und Wirtshäuser. Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg schätzt das linksextreme Personenpotenzial auf 2700, davon sollen etwa 900 Personen gewaltorientiert sein. Im Jahr 2021 wurden 900 politisch links motivierte Straftaten gezählt, darunter über 60 Gewaltdelikte. Ein weiterer Tiefpunkt der linksextremen Gewalt war der Überfall auf AfD-Politiker Stephan Schwarz bei einem Infostand. Zwanzig Vermummte bedrängten ihn, schlugen mit Stöcken auf ihn ein und traten weiter, als er am Boden lag. Die lokale Zeitung beschrieb die Aktion als «generalstabsmässig». Fünf Personen wurden vorübergehend festgenommen. Nur wenige Wochen später wurde er erneut von einem linksextremen Kommando heimgesucht, wie Schwarz Nius berichtete.