Mit dem Zweiten sieht man besser – der bekannte Werbespruch des zweiten Programms des deutschen Fernsehens kann weg. Jetzt heisst die Devise: Beim Zweiten drückt man beide Augen zu. Denn: Während sich der Visumskandal um Annalena Baerbock immer mehr ausweitet, weigern sich die öffentlich-rechtlichen Sender beharrlich, und das seit Monaten, darüber zu berichten.

Auch die Süddeutsche Zeitung und die Zeit gehören zum getreuen Schweigekartell. Schmallippig hiess es bei beiden Zeitungen nur: «Baerbock weist Vorwürfe wegen Visaverfahren zurück.» Bessere Pressesprecher könnte sich Deutschlands Bundesaussenministerin nicht wünschen.

Links-grüne Medien werden damit selbst zum Skandal inmitten eines Skandals, der die innere Sicherheit des Landes gefährdet. Baerbock liess Hunderte von Migranten trotz mangelnder oder gefälschter Papiere einfliegen. Die Warnungen des Bundesnachrichtendienstes, es könnten afghanische Islamisten ins Land kommen, schlug sie einfach in den Wind. Auch pakistanische Agenten profitierten von Baerbocks offenen Armen.

Dass im Auswärtigen Amt nun auch noch Vetternwirtschaft dazukommt, ähnlich wie damals bei Habecks Graichen-Affäre, nimmt sich dagegen beinahe wie eine Petitesse aus. Es wurde bekannt, dass eine mit einem Referatsleiter – Schwerpunkt Visa und Nahost – verheiratete Anwältin Afghanen berät, die gegen Visumentscheidungen des Auswärtigen Amtes klagen, und zudem auch Botschaftsmitarbeiter, die ebendiese Entscheidungen treffen.

Genug schlagzeilentaugliches Material also. Doch die regierungstreuen Medien sind ohnehin ausgelastet damit, eine Hymne nach der anderen auf Kamala Harris zu schreiben.

Braucht irgendwer noch mehr Beweise, wie sehr Regierung und ein Grossteil der Medien verbandelt sind? Journalistische Sorgfaltspflicht hat ausgedient. Stattdessen müssen die Bürger via GEZ-Gebühren für den Ausbau des ideologischen La-La-Landes brav blechen.