Annalena Baerbock hat mal wieder die Spendierhosen an. Erneut bot sie der Ukraine den Beginn von Gesprächen zum EU-Beitritt an – ab Dezember.

Zwar gibt es in vielen EU-Staaten erhebliche und wachsende Zweifel, ob Kiew die Aufnahmekriterien erfüllt.

Doch mit solchen Petitessen hält sich die Bundesaussenministerin nicht auf. «In Kiew schlägt das Herz Europas», verkündete sie.

Na, wenn das nicht reicht.

Natürlich weiss sie, dass es Widerstände gibt, auch solche institutioneller Art. Die Aufnahme neuer Mitglieder verläuft nach einem festen Schema.

Aber hei, Widerstände wollen gebrochen werden. Daher schlug Baerbock eine Totalreform der EU vor. Die werde schmerzen, aber Deutschland würde selbstlos mit gutem Beispiel voranschreiten.

Berlin, so teilte sie tapfer mit, sei bereit, auf einen eigenen EU-Kommissar zu verzichten.

Wow!

Für eine begrenzte Zeit.

Ach so.

Verwerflich an Baerbocks Äusserungen ist, dass sie einem Volk falsche Hoffnungen macht.

Im Publikum sassen bei ihrer Rede übrigens die Aussenminister der Ukraine und der Türkei. Der zweite könnte dem ersten schildern, wie es sich anfühlt, von den Europäern jahrzehntelang an der Nase herumgeführt zu werden.