Über 40.000 Leute nahmen an den klinischen Studien von Pfizer bei der Entwicklung des Impfstoffs gegen Covid-19 teil.

Die Impfung wirke in 95 Prozent der Fälle, hiess es danach. Die Medien jubelten: Ein Wirkstoff, der Corona fast vollständig den Garaus macht!

Was man nicht wusste, bis die «Pfizer Files» auftauchten: Die magische Zahl entstand aus einer Stichprobe. Sie bezog sich auf 170 der mehr als 40.000 untersuchten Personen. Dieses Resultat wurde dann kurzerhand auf Hunderte Millionen von Menschen übertragen.

Relevanter ist ein anderer Wert: Die Gruppe der Teilnehmer, die sich während der Studie mit Covid-19 infiziert haben. Bei ihnen wurde eine Schutzwirkung von gerade mal 54 Prozent festgestellt.

Die Zählweise von Pfizer war allgemein sehr selektiv. Wer trotz Impfung keine Antikörper bildete, was oft vorkommt, kam gar nicht erst auf die Rechnung. Die tatsächliche Wirkung dürfte damit bei unter 50 Prozent liegen.

Franz Allerberger, Facharzt für Infektiologie, sagt in der Onlinezeitung Infosperber, die behauptete Wirksamkeit von 95 Prozent sei «unverantwortlich». Denn diese Zahl sei «nie reproduzierbar» gewesen.

Allerberger ist zwar überzeugt von einer gewissen Schutzwirkung der Covid-19-Impfung, sagt aber, dass sie nicht mehr bringe als Impfstoffe gegen andere Atemwegsinfekte. Und dort sei man bei einer Wirksamkeit von 60 Prozent «schon glücklich».

Bei jedem anderen Produkt wäre die Behauptung von Pfizer als «irreführende Werbung» sofort aus dem Verkehr gezogen worden. Bei der Impfung hingegen verliessen sich fast alle Staaten blind auf die Fantasiezahl – und setzten sie in ihren Impfkampagnen ein.