Er werde sich öffentlich nicht mehr zum Thema Islam äussern. Dies gab der bekannte Buchautor und «Tagesschau»-Sprecher Constantin Schreiber bekannt.

In einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit erklärte Schreiber, der als Experte für den Islam gilt, dass er künftig zu allen Themen, die auch nur entfernt mit dieser Religion in Verbindung stehen, nicht mehr Stellung nehmen werde. Dies schliesse die Veröffentlichung von Büchern und die Teilnahme an Talkshows ein.

Der Entschluss von Constantin Schreiber folgte auf einen Vorfall vom 29. August, bei dem er während eines Auftritts an der Universität Jena von linken Aktivisten mit einer Torte attackiert wurde. Zuvor hatte er bereits Bedrohungen erlebt – darunter ein Taxifahrer, der plötzlich vor seiner Haustür stand. «Da habe ich einfach gesagt, nee», so Schreiber, «das will ich nicht, ich will diese Negativität in meinem Leben nicht.»

Besonders enttäuscht habe ihn, dass er nach der Tortenattacke keinerlei Unterstützung von der Universität oder seitens der journalistischen Kollegen erfahren habe. Die Angst, ausgegrenzt zu werden, hat laut ihm dazu geführt, dass niemand für ihn eintrat. Der Angreifer und die Gruppe, die sich als «Undogmatische Radikale Linke» bezeichnete, wurden von einem Teil des Publikums ausgebuht.

Schreiber spricht von einer zunehmenden Vorsicht unter seinen Kollegen im Journalismus – insbesondere in polarisierenden Debatten. Er betont, dass er den Journalismus gewählt habe, weil er Freude an Debatten gehabt habe. Was er nicht erwartet habe: in Diskussionen gezogen zu werden, die derart toxisch werden können und auch sein persönliches Leben beeinflussen.