Der Stern hat diese Woche einen vielsagenden Titel. Es zeigt Olaf Scholz als kleinen Jungen an der Hand von Joe Biden. Der hebt den Zeigefinger; klein Olaf blickt schüchtern zu ihm auf.

So viel zur Augenhöhe.

Noch vielsagender aber ist, wie der Stern diese Rollenverteilung beurteilt. Er findet sie gut: «Ein Glück, dass es Joe Biden gibt.»

Besser hätte man das Verhältnis zwischen Washington und Berlin nicht ausdrücken können: Herr und Knecht, Herrscher und Vasall.

Und wer anschafft, lässt andere antanzen: Der Kanzler wird zum Rapport einbestellt.

Biden war zwar kürzlich in Europa und hätte auch in Berlin vorbeischauen können. Doch mit einem Besuch wurden nur Daddys kleine Lieblinge Polen und Ukraine geehrt.

Allem Anschein nach wird der Präsident dem Kanzler den Kopf waschen. Er hat den Imperator blossgestellt mit seinem bockigen Beharren, erst Panzer zu liefern, wenn dies auch die USA tun.

Immerhin wissen wir jetzt, was es bedeutet, wenn Scholz davon spricht, dass er sich mit seinem wichtigsten Partner eng abstimmt.

Er nimmt die Befehle persönlich in Empfang.