Wäre es nach denen gegangen, die an einer SRF-Umfrage teilnahmen, hätte Thomas Hürlimann mit seinem autobiografisch gefärbten Internats- und Klosterroman «Der Rote Diamant» gestern den Schweizer Buchpreis knapp gewonnen.
Aber nachdem Kim de l’Horizon für «Blutbuch» bereits im Oktober den Deutschen Buchpreis erhalten hatte, war es absehbar: Ein «alter weisser Mann», selbst wenn er zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren gehört, würde es hierzulande kaum schaffen.
Die mit fünf Frauen besetzte Jury hat sich zielsicher ebenfalls für «Blutbuch» entschieden. Das Buch entspricht offensichtlich am besten dem woken Zeitgeist: queer, non-binär, genderfluid. Und deftiger Sex darf auch gern dabei sein.
Der Schweizer Buchpreis wird seit 2008 vergeben, um den Buchverkauf anzukurbeln. Dass dies am besten gelingt, indem Nachwuchstalente und Unbekannte nach vorne gebracht werden, ist allerdings zweifelhaft.
Jury abschaffen und Vergabe an deutschem Buchpreis festmachen. Buchpreisparität spart Zeit, Geld und Nerven.
Nachwuchstalente? Wo sehen Sie das Talent? Bedeutet Talent eine wie auch immer divers gestaltete Sexualität? Nicht nur die 5 Frauen in der Jury haben da wesentliches falsch verstanden...