Die Gruppierung nennt sich «Grondements des Terres» (Grollen der Erde), und ihre Parole lautet: «Holen wir uns das Land der Reichen zurück, das beginnt bei den Golfplätzen.» In der Westschweiz setzte sie diese Woche ihre Ankündigung in Taten um und beschädigte insgesamt drei Golfplätze teilweise massiv. Auf den Anlagen von Lausanne, Cologny und Payerne gruben die Aktivisten Löcher in den Rasen und pflügten ganze Teilbereiche um, damit dort Gemüse und Kartoffeln angepflanzt werden können.

Die Bewegung lehnt sich an eine Aktivistengruppe in Frankreich an. Dort war es während der Trockenheit im vergangenen Sommer zu einer Kontroverse gekommen, weil Golfplätze weniger strenge Auflagen zum Wassersparen hatten als andere Akteure.

In der Romandie schossen die Klimarebellen aber deutlich über das Ziel hinaus. Maxime de Raemy, der Präsident des Golfplatzes in Cologny, sagte im Genfer Lokalfernsehen Léman Bleu: «Die Vandalen haben das falsche Ziel anvisiert. Wir verwenden auf unserem Platz keine Pestizide und haben viel zur Erhaltung der Biodiversität getan.»

Ähnlich tönt es in Lausanne. Dort verweist der Golfklub auf ein Zertifikat für nachhaltige Entwicklung, das er von der «Golf Environment Organization» erhalten habe, sowie auf das Nachhaltigkeitszertifikat «Swisstainable» von Schweiz Tourismus.

Während diese Aktionen wohl eher früher als später auch auf die Deutschschweiz überschwappen dürften, sehen sich auch die Snooker-Spieler in England als Zielscheibe von Umweltprotesten: An der WM in Sheffield sprang am vergangenen Montag ein Mann auf einen Tisch und verteilte eine orangefarbene, pulverartige Substanz auf der Spielfläche. Eine Frau wurde von Sicherheitskräften an derselben Aktion gehindert.

Die Aktivisten fordern von der britischen Regierung einen sofortigen Stopp aller neuen Projekte für fossile Brennstoffe. Weiter rufen sie britische Sporteinrichtungen dazu auf, zivilen Widerstand gegen «die völkermörderische Politik der Regierung zu leisten».

Beim Publikum stösst dies auf wenig Verständnis. In TV-Aufnahmen ist zu sehen, wie die Aktivisten übel beschimpft werden. Gemäss dem TV-Sender Sky Sports wurden ein 30-jähriger Mann und eine 52-jährige Frau festgenommen.

Und was haben die Aktionen in der Romandie und in den englischen Midlands gemeinsam?

Sie verursachten zwar ein gewisses Medienecho, provozieren in der breiten Bevölkerung, aber vor allem das grosse Kopfschütteln.

Und sie machen deutlich: Die wichtigsten Argumente vieler selbsternannter Weltretter/-innen sind die Zerstörung fremden Eigentums und der zivile Ungehorsam auf eher spätpubertäre Weise.