Russland konnte man den Nord-Stream-Anschlag nie anhängen. Washington brauchte einen anderen Schuldigen – die Ukraine.

Zum zweiten Mal wurde deutschen und US-Medien Material durchgestochen, das Kiew anschwärzt: Ein ukrainischer Geheimagent namens Roman Tscherwynsky soll es jetzt gewesen sein, der die Sprengung der Pipelines koordinierte.

Das berichten «Investigativ»-Journalisten von Washington Post und Spiegel. Ihre Quelle: anonyme Sicherheitskreise, wo Tscherwynskys Name «kursiert».

Fragen kann man den Agenten leider nicht. Der ist passenderweise diskreditiert und sitzt im Knast. Einen besseren Sündenbock findet man nicht.

Der US-Journalist Seymour Hersh hatte eine konkrete Quelle für seine Behauptung, dass der Terroranschlag auf Deutschland im Weissen Haus angeordnet wurde. Würde dies bestätigt, hätte dies katastrophale Folgen für die USA und ihre Weltmachtrolle.

Da lässt man lieber den ukrainischen «Freund» über die Klinge springen. Zumal man ihn sowieso bald fallen lassen wird, weil er sich leider nicht so kriegstüchtig wie erwartet erwiesen hat.