Bundeskanzler Olaf Scholz ist bei einer Veranstaltung seiner eigenen SPD wegen seiner Ukraine-Politik ausgebuht und niedergeschrien worden. Auf einem Europafest der Partei in Falkensee bei Berlin skandierten Zuhörer unter anderem «Kriegstreiber», «Frieden schaffen ohne Waffen», «Hau ab!» und «Wir sind das Volk!».

«Liebe Schreihälse» erwiderte Scholz den Störern und verteidigte seine Haltung. Kriegstreiber sei der russische Präsident Wladimir Putin. Er müsse ausgeschrien werden, «wenn ihr irgendeinen Verstand in euren Hirnen hättet». Zur Unterstützung der Ukraine auch mit Waffen gebe es keine Alternative.

«Ja, das ist notwendig, wenn ein Land angegriffen wird, dann muss es sich, dann darf es sich verteidigen, was denn sonst?», rief Scholz. Putin wolle die Ukraine zerstören. Er habe viele Bürgerinnen und Bürger, auch Kinder und alte Menschen, getötet. «Das ist Mord.» Scholz betonte: «Frieden und Freiheit sind von diesem Angriffskrieg bedroht.»

Die EU plant unterdessen nach Angaben der Financial Times, der Ukraine nicht nur wie bisher für ein, sondern für vier Jahre Finanzhilfen zu sichern. Auch das Europaparlament zeigt sich spendabel: Es machte den Weg für 500 Mill. Euro aus dem EU-Budget frei. Das Geld soll in Munition gesteckt werden – und kommt aus Mitteln des schuldenfinanzierten Corona-Aufbauprogramm.