Haben wir eine linke Regierung? Natürlich nicht.

Im Bundesrat sitzen zwei Freisinnige, zwei SVPler, zwei Sozialisten und eine Vertreterin der Mitte. Will heissen: das bürgerliche Lager stellt mit SVP und FDP eine Mehrheit. Aber warum um alles in der Welt fallen die Entscheide dieses Siebnergremiums, besonders wenn es um Asyl geht, meistens zugunsten oder im Sinne linker Minderheiten in der Landesregierung aus?

Sozialistische Regierungen in anderen Länder gehen hier mit weniger Vorbehalten zur Sache als unser angeblich bürgerlicher Bundesrat.

Das fällt einem gerade jetzt wieder auf, weil in der kommenden Sommersession des Parlamentes ein paar Verschärfungen in Sachen Asyl zur Debatte stehen werden und die Empfehlungen der Landesregierung hierzu schon beinahe einer Arbeitsverweigerung gleichkommen.

So sind zu Beginn der Session zum Beispiel Vorstösse zur Asylpraxis bei den Afghaninnen traktandiert. Die frühere Justiministerin Elisabeth Baume-Schneider (SP) hatte im Sommer 2023 still und leise eine Praxisänderung bei Frauen aus Afghanistan verfügt – sie erhalten seitdem erleichtert Asyl und dürfen Ehegatten und Kinder nachziehen. SVP und FDP wollen diese skandalöse Praxisänderung rückgängig machen. Doch der Bundesrat lehnt dies ab. Selbst da, wo es um flankierende Massnahmen geht, um Sicherheitsüberprüfung für nachziehende Ehepartner, wiegelt der Bundesrat ab. Diese Forderung sei bereits erfüllt, lautet die Antwort der Landesregierung.

Die zuständige Fachkommission des Nationalrats will abgewiesene Asylsuchende aus Eritrea in einen Drittstaat zurückführen und gewalttätige Asylsuchende härter anfassen. Der Bundesrat qualifiziert dies als politisches Signal, welches keine Verbesserungen bringe.

Mit einer Motion fordern bürgerlichen Ständeratsmitglieder die Regierung auf, beim Schutzstatus S, von dem Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine profitieren, Anpassungen vorzunehmen, um Missbrauch vorzubeugen. Laut dem Bundesrat schützen die geltenden Vorschriften genügend vor Missbrauch.

Egal, was bürgerliche Parlamentarier fordern oder vorschlagen, die Landesregierung findet immer wieder einen Grund, weshalb man dies oder das ablehnen sollte. Währenddessen wird alles schlimmer: Es kommen immer mehr falsche Asylsuchende ins Land, die Schlepper verhöhnen unsere Behörden via Zeitungen, die Ausländerkriminalität explodiert, die Kosten für Asylsuchende ufern aus.

Es wäre an der Zeit, dass die bürgerlichen Bundesräte ihre falsche Zurückhaltung ablegen und damit aufhören, die linke Willkommens-Kultur mit zu unterstützen.