Die grüne Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert: Im Innenausschuss des Bundestages soll sie gemäss Berichten eine Diskussion um den Islamismus ins Lächerliche gezogen haben. Als der Mord an dem Polizisten Rouven L. durch einen Islamisten in Mannheim zur Sprache kam, soll Göring-Eckardt «Mimimi» gerufen haben. Der Aufruf gilt als Nachäffen im Sinne von: «Heul doch!» Mehrere Teilnehmer der Sitzung bestätigten den Vorfall gegenüber der Berliner Zeitung.

Göring-Eckardt hat zu dem Vorwurf bislang keine klare Stellungnahme abgegeben. Ihr Büro betonte, die Sitzung sei nicht öffentlich gewesen.

Der Vorfall ist nicht der erste dieser Art bei den Grünen: Kürzlich sorgte die Berliner Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt mit einem Zwischenruf zur Messerattacke von Mannheim für Aufsehen. Bozkurt entschuldigte sich später öffentlich für ihren «pietätlosen und unanständigen» Kommentar und trat von ihrem Sitz im Präsidium des Berliner Abgeordnetenhauses zurück. Parteichef Omid Nouripour verurteilte das Verhalten seiner Parteikollegin scharf und entschuldigte sich im Namen der Partei bei den Angehörigen des getöteten Polizisten​​.