Die oberste Schweizer Bildungsdirektorin, Silvia Steiner, spricht sich für ein Verbot von Handys an Schulen aus. In einem Interview mit dem Tages-Anzeiger erklärte sie: «Ich sehe nicht ein, warum es im Unterricht oder auf dem Pausenplatz ein Handy braucht – Ausnahmen ausgenommen.» Dies bedeute jedoch nicht ein generelles Verbote durch die Politik. Vielmehr sollten die Schulen eigenständig Entscheidungen zur Handynutzung treffen, da bereits in vielen Bildungseinrichtungen klare Regelungen bestünden.

Steiner, Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), betont, die zwischenmenschliche Kommunikation durch die ständige Smartphone-Nutzung werde zunehmend verlernt. Dies sei eine bedauerliche Entwicklung, die sie mit einem Handy-Verbot bekämpfen möchte. Einige Schweizer Schulen haben bereits ähnliche Massnahmen ergriffen, etwa die Kantonsschule Chur, die Alternativangebote wie Tischtennis und Leseecken anbietet, um die Geselligkeit zu fördern.

Auch in der Politik ist das Thema nicht neu: Im Kanton Zürich läuft eine Debatte, ausgelöst durch Vorstösse von SVP- und EDU-Kantonsräten, die sich für ein Verbot auf kantonaler Ebene einsetzen. Während in der Gemeinde Würenlos ein komplettes Verbot auf dem Schulgelände schon seit Jahren gilt, wird die Diskussion in anderen Regionen der Schweiz weitergeführt.

Anfang Jahr widmete sich die Weltwoche dem Thema mit einer Titelgeschichte («Lehrer, verbietet Handys»). Den Artikel von der Unternehmerin und fünffachen Mutter Margarita Louis-Dreyfus lesen Sie hier.