Pakistan will bis am 1. November alle illegal im Land lebenden Einwanderer ausweisen. Darunter befinden sich mehr als 1,7 Millionen Afghanen, wie die FAZ berichtet. Dies gab Innenminister Sarfraz Bugti bekannt. Sollten die Betroffenen die Frist nicht einhalten, drohen ihnen Abschiebungen durch Strafverfolgungsbehörden.

Ab November wird es Afghanen nur noch gestattet sein, mit einem gültigen Reisepass und Visum nach Pakistan einzureisen. Die beiden Länder teilen sich eine fast 2600 Kilometer lange Grenze. Minister Bugti schätzte die Gesamtzahl der afghanischen Flüchtlinge in Pakistan auf 4,4 Millionen. Er betont, die Abschiebekampagne beziehe sich ausschliesslich auf illegale Einwanderer. Wer sich legal in Pakistan aufhalte, sei nicht betroffen.

Die verschärften Massnahmen gegen Afghanen ohne gültige Papiere sind eine Reaktion auf die zunehmende Zahl von Terroranschlägen in Pakistan in den vergangenen Monaten. Innenminister Bugti: «Seit Januar haben wir 24 Selbstmordanschläge erlebt, von denen 14 von Afghanen verübt wurden.»

Behörden zufolge werden diese Anschläge von Afghanistan aus organisiert. Bugti kündigte an, dass das pakistanische Aussenministerium Gespräche mit den in Kabul regierenden Taliban zu diesem Thema führen werde.