Vom Aussterben bedroht: Der Satiriker. Die einen haben sich mundtot machen lassen, die anderen, siehe Sarah Bosetti und Jan Böhmermann, betreiben gebührenfinanzierte Hetze gegen Andersdenkende. Nur auf Annalena Baerbock kann man sich noch verlassen. Für Fettnäpfchen und verbale Fauxpas begabt, scheint sie sich inzwischen als bundesdeutsche Komödiantin etabliert zu haben.

Dabei wäre dringend geraten, dass sich die Aussenministerin ihren eigentlichen Aufgaben widmet. Angesichts der desaströsen Regierungspolitik gibt es nämlich gar nichts zu lachen. Und die Grünen-Politikerin hat erheblichen Anteil daran. Weil sie es bisher nicht verstanden hat, ihr Amt mit der nötigen Würde, Diplomatie und Souveränität auszukleiden.

Die Umfragewerte verheissen nichts Gutes für Baerbock; sie purzeln weiter nach unten. Wie nun sähe eine Soforthilfe aus, um das Ruder herumzureissen? Jeder weitere Lacher schadet ihr jedenfalls nur.

Grundsätzlich wäre ihr anzuraten, am Boden zu bleiben. Es wird Zeit, sich endlich der Realpolitik zuzuwenden, anstatt ideologische Konzepte voranzutreiben. Weltweit wird mit äusserst harten Bandagen gerungen, niemand braucht eine wie auch immer geartete «feministische Aussenpolitik». Und niemand braucht moralische Überlegenheit. Es gilt Länder wie Russland und China ernst zu nehmen, anstatt sich ihnen gegenüber oberlehrerhaft zu gebärden. Die Arroganz des Westens, die Baerbock regelrecht inhaliert hat, führt nur zu noch mehr Destabilisierung.

Dass Baerbock qua Amt viel reisen muss, ist klar. Das aktuelle Flugdesaster und der damit verbundene extreme Kerosinverbrauch bescheinigen ihr allerdings erneut eine Doppelmoral, die sie sich längst nicht mehr leisten kann. Also bleibt nur, ihre klimapolitischen Ambitionen zurückzufahren. Sich ehrlich machen, darum geht es.

Auch die Hollywood-Attitüden der Aussenministerin sind fehl am Platz. Ein perfekt gepudertes Gesicht kann fehlendes diplomatisches Talent nicht kaschieren. Die knapp 137.000 jährlich für eine Stylistin wären ohnehin anderswo besser investiert: in Sprachtrainings und Rhetorikkursen.

Das alles nur unter dem Vorbehalt, dass überhaupt noch was zu retten ist. Fraglich genug.